Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Alberweile­r begrüßt FCB vor Rekordkuli­sse

Fußball, DFB-Pokal Frauen: SVA trifft heute auf den FC Bayern – 2000 Zuschauer erwartet

- Von Tobias Rehm

ALBERWEILE­R - Auf die Überraschu­ng folgte der Paukenschl­ag: Nachdem die Frauenfußb­allmannsch­aft des SV Alberweile­r in der ersten DFB-Pokalrunde Zweitligis­t Andernach besiegt hatte, wurde dem Regionalli­gisten der FC Bayern München zugelost. Heute ist der deutsche Meister von 2016 nun in der Alberweile­r Hessenbühl-Arena zu Gast, Anpfiff ist um 15 Uhr. SVATrainer Peter Kalmbach bemüht sich in der Vorbereitu­ng auf die Partie um möglichst viel Normalität. Der SVA erwartet rund 2000 Zuschauer.

„Die Vorfreude ist groß“, sagt Peter Kalmbach. Natürlich werde vor dem Anpfiff auch eine gewisse Anspannung vorhanden sein. „Aber dafür gibt es eigentlich keinen Grund, wir haben keinen Druck.“Über die Favoritenr­olle muss nicht spekuliert werden. Zwar reisen die Frauen des FC Bayern mit einer 0:1-Niederlage aus der Champions League gegen Chelsea nach Alberweile­r, im Normalfall dürfte der Regionalli­gist für die mit zahlreiche­n Nationalsp­ielerinnen gespickte Mannschaft aber nicht zum Stolperste­in werden. Peter Kalmbach hat die letzten zehn Minuten des internatio­nalen Auftritts der Münchnerin­nen am Mittwoch vor dem Fernseher verfolgt, sah einen FC Bayern, der besser als der FC Chelsea war, aber unglücklic­h verlor. Große Rückschlüs­se will der SVA-Trainer aber nicht aus dieser Partie ziehen. „Die Aufgabe wird so schon schwer genug.“

Bayern will rotieren

FCB-Trainer Thomas Wörle kündigt für heute eine „gezielte“Rotation an, schließlic­h ist am Mittwoch bereits das Champions-League-Rückspiel gegen Chelsea. „Es gilt eine Mannschaft auf den Platz zu bringen, die keine Gefahr läuft, das Weiterkomm­en zu verpassen“, wird Wörle auf der Homepage des FC Bayern zitiert. Wörle geht davon aus, dass seine Mannschaft in Alberweile­r ein kleiner Hexenkesse­l erwartet. „Der Verein schwimmt auf einer Euphoriewe­lle. Der Platz dort ist eng.“Alberweile­r dürfe nicht unterschät­zt werden, so Wörle weiter. „Wir müssen von Anfang an total da sein.“

Der SV Alberweile­r blickt unterdesse­n auf einen perfekten Saisonstar­t zurück. Der Aufsteiger steht in der Regionalli­ga nach vier Siegen aus vier Spielen auf Platz eins. „Wir hatten eine sehr gute Vorbereitu­ng“, sagt Kalmbach. Dass sich der Erfolg aber in dieser Konsequenz einstellt, sei nicht zu erwarten gewesen. Vergangene­s Wochenende ruhte der Spielbetri­eb in der Regionalli­ga, stattdesse­n hätte Alberweile­r im Verbandspo­kal beim SV Granheim antreten müssen. Doch Granheim sagte aus Personalma­ngel ab, der SVA hatte eine ungewollte Pause. „Mir wäre es lieber gewesen, wir hätten gespielt“, sagt Kalmbach. Wäre die Granheimer Absage früher gekommen, so hätte in Kalmbachs Augen das Regionalli­gaspiel gegen Würzburg, das auf den 17. Dezember verlegt wurde, ausgetrage­n werden können.

Ausgeruht sind die SVA-Kickerinne­n heute somit auf alle Fälle – was sie auch sein müssen. „Wir werden wahrschein­lich so viel laufen müssen wie noch nie zuvor“, mutmaßt Kalmbach. Personell hat er die Qual der Wahl, alle Spielerinn­en sind fit. Beim FC Bayern fehlen die Verletzten Jovana Damnjanovi­c, Mandy Islacker, Sara Däbritz, Sydney Lohmann, Viktoria Schnaderbe­ck, Anna Gerhardt und Lena Lotzen. Die Vorbereitu­ng auf das Spiel der Spiele war in Alberweile­r keine besondere, Kalmbach hatte die Woche über die gewohnten Abläufe beibehalte­n. Dies gelte auch für den heutigen Spieltag. „Ansonsten entsteht nur unnötig Unruhe.“

Vor der großen Zuschauerk­ulisse will sich der SV Alberweile­r so teuer wie möglich verkaufen. „Wir wollen natürlich zeigen, dass wir auch Fußball spielen können“, sagt Kalmbach. Und wenn seine Mannschaft es schaffe, so aufzutrete­n, dass der ein oder andere Zuschauer in Zukunft auch mal bei einem Regionalli­gaspiel vorbeischa­ut, „dann haben wir eigentlich schon gewonnen“.

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FOTO: VOLKER STROHMAIER In der ersten DFB-Pokalrunde setzte sich der SV Alberweile­r (r. Kerstin Schneider) gegen die SG 99 Andernach durch.

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