Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Die Ruhe vor dem Supercup
FRIEDRICHSHAFEN (to) - Einen verbalen Schlagabtausch gibt es vor dem Supercup zwischen VolleyballMeister Berlin und Pokalsieger VfB Friedrichshafen in Hannover (Sonntag, 15.30 Uhr) nicht. Es ist ruhig, zu ruhig. Vital Heynen, Trainer der VfBVolleyballer, hält den Ball flach: „Es gibt noch keine Reibungspunkte. Die Saison startet erst.“
In der vergangenen Saison hatte Berlins starker Mann Kaweh Niroomand vor dem Pokalfinale in Mannheim Giftpfeile Richtung Heynen geschossen. Heynen hatte beim 3:0Sieg seines VfB im Bundesligaspiel bei den BR Volleys einige Male versucht, den Kontrahenten durch ungerechtfertigtes Reklamieren aus dem Rhythmus zu bringen. „Dadurch hat er praktisch ein paar zusätzliche Auszeiten für seine Spieler herausgeschlagen“, beklagte Niroomand am 23. Januar in den Medien. Wie man noch weiß, nutzte das nichts: Berlin verlor das Pokalfinale mit 1:3.
Vor dem „unwichtigsten“Titel der Saison (Heynen), dem Supercup, ist alles ruhig. Kein Team lässt sich in die Karten schauen. Berlins Generalprobe misslang (2:3 gegen Lüneburg). Der VfB siegte dagegen in Bozen gegen das italienische Spitzenteam Diatec Trento mit 3:2 (18:25, 25:21, 25:19, 19:25, 33:31). „Wenn wir so spielen wie gegen Trento, dann wird es Berlin schwer haben, uns zu schlagen“, sagt Heynen.
Jakob Günthör, Daniel Malescha, David Sossenheimer oder Athanasios Protopsaltis spielen im zweiten Jahr unter Heynen deutlich besser. Sie zeigten gegen Trento eine starke Leistung. Der Grund: „Sie verstehen mein Deutsch besser – und vor allem meine Spielphilosophie“, so Heynen.
Ist das womöglich eine kleine Spitze Richtung Kaweeh Niroomand? „Nein, aber wir sind gerüstet für ein großes Spiel“, betont Heynen. Dann sagt der VfB-Trainer noch, er hoffe, dass es über fünf Sätze geht und nicht schon nach drei Sätzen zu Ende ist (der VfB gewann zur Supercup-Premiere vor einem Jahr in Berlin mit 3:0). Ist da nicht doch eine Spitze versteckt?