Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Knappe Niederlagen für Biberacher Schachteams
Schach: Oberligamannschaft der TG Biberach verliert gegen Jedesheim
BIBERACH (disc) - Die Teams der TG Biberach sind nicht mit Fortuna im Bunde gewesen. In der Oberliga hielt die erste Mannschaft lange gegen den SV Jedesheim, der an sechs von acht Brettern mit hochkarätigen Legionären angetreten war, mit. Am Ende stand aber doch eine unglückliche 3:5-Niederlage. In der Kreisliga hatte die TG III in einem umkämpften Match beim TSV Langenau III mit 3,5:4,5 knapp das Nachsehen.
Den ersten Schock mussten die Schachbiber in der Oberliga bereits bei Bekanntgabe der Mannschaftsaufstellungen verdauen. Der Gast aus Jedesheim hatte keine Kosten und Mühen gescheut, sechs „Auswärtige“aufgeboten und saß mit einem serbischen Großmeister, drei internationalen Meistern aus drei verschiedenen Ländern sowie je einem Fidemeister aus Österreich und Kasachstan am Brett. Gegen diese hochkarätig besetzte Truppe hatte Biberach dennoch den besseren Start. An Brett acht war Holger Namyslo einem Geistesblitz folgend von der althergebrachten Eröffnungstheorie abgewichen und hatte seinen eigentlich gut vorbereiteten Gegner damit aus dem Konzept gebracht. Nach drei Stunden verbuchte der Biberacher Routinier einen schnellen und verdienten Sieg.
Parallel lieferte Spitzenspieler Bernhard Sinz gegen Großmeister Dejan Pikula die Partie des Tages ab. Sinz hatte frühzeitig und für Außenstehende kaum nachvollziehbar einen Springer geopfert. Der Biber wusste aber sehr wohl, was er tat. In rascher Folge kamen seine weiteren Figuren so gut ins Spiel, dass er einen schnellen Sieg davontragen konnte. Beinahe hätte zudem Oliver Weiß an Brett drei für das 3:0 gesorgt. Mit sehr kreativem Spiel hatte sich der Biberacher eine Mehrfigur verschafft und war schon auf der Gewinnerstraße, ehe sich sein serbischer Gegner mit einem letzten Trick gerade noch ins Remis retten konnte.
Im Anschluss wendete sich das Glück gegen Biberach. Zunächst musste Wolfgang Mack das fünfte Brett aufgeben. Anschließend verloren sowohl Thomas Oberst als auch André Fischer. An den Brettern zwei und drei wollten die beiden Biber eventuell zu viel, gingen für einen vollen Punkt ins Risiko und hatten beide Pech. Beim Stand von 2,5:3,5 lastete der Druck nun auf Stanislav Sokratov, der im Mittelspiel am sechsten Brett bereits überspielt worden war, aber in die Partie zurückkam. Allerdings brach ihm die Zeitnot in hochkomplizierter Stellung dann doch noch das Genick. Somit blieb es bedeutungslos, dass Rainer Birkenmaier an Brett sieben ein Remis gegen seinen kasachischen Gegner erreichen konnte. Die 3:5Niederlage war insgesamt bitter und doch etwas unglücklich.
Dritte ohne Spitzenspieler
Zwar musste die TG III zum Saisonauftakt auf zwei arrivierte Kräfte im vorderen Paarkreuz verzichten, reiste aber trotzdem frohen Mutes nach Langenau. Spitzenspieler Dieter Rybka konnte sich auch prompt Stellungsvorteile erspielen. Allerdings musste er sich mit einem Remis begnügen. Ähnlich erging es Andreas Wegener, Hendrik Stolle und Herbert Körner an den Brettern zwei bis vier. Alle drei hatten ausgeglichene Partien gehabt und sich friedlich von ihren Gegnern getrennt. Zu diesem Zeitpunkt sah es für die Biber gut aus, da die Partien im hinteren Paarkreuz meist vorteilhaft standen.
Jonathan Engert verpasste es nach starkem Spiel jedoch, den Sack zuzumachen, geriet in Zeitnot, und musste das achte Brett gar verloren geben. Trotz zunächst besserer Stellung verlor auch noch Reinhard Zielke an Brett fünf, sodass Biberach beim 2:4Zwischenstand arg unter Druck geriet. Felix Funk ließ sich davon nicht beirren und verwandelte seine Vorteile am siebten Brett in einen vollen Punkt. Damit hing das Wohl und Wehe an Urgestein Walter Kreß, der von Beginn an in schlechterer Stellung kämpfen musste, sich aber zäh verteidigte. Mehr als ein Remis war für ihn aber nicht mehr zu erreichen und die 3,5:4,5-Niederlage stand fest. Der missglückte Saisonauftakt kam für die TG III doch etwas unerwartet – und durchaus unglücklich.