Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Ein neuer Fluchtwege­plan will eingeübt werden

Jährliche Einsatzübu­ng der Mietinger Feuerwehre­n an der Grundschul­e Baltringen

- Von Franz Liesch

BALTRINGEN - Die jährliche Einsatzübu­ng der Feuerwehre­n der Gesamtgeme­inde Mietingen hat heuer bei der Grundschul­e Baltringen stattgefun­den. Erstmals wurde das neue Fluchtwege­system der Schule erprobt. Auch die aktuelle Kommandost­ruktur hatte ihren Praxistest zu bestehen.

Angenommen wurde ein Brand in der Bücherei der Schule, wo Schüler und Lehrer ein Nachtquart­ier aufgeschla­gen hatten. Zu retten waren mehrere Schüler, darunter ein Rollstuhlf­ahrer.

Um 18.40 Uhr löst die Leitstelle „Vollalarm Brand“aus. Dichter Rauch dringt aus dem oberen Stockwerk, die Rauchmelde­r verbreiten einen so ohrenbetäu­benden Lärm, dass es im Inneren der Schule nicht auszuhalte­n ist. Schon fünf Minuten später ist die örtliche Wehr zur Stelle. Schläuche werden ausgerollt, die Wasservers­orgung wird aufgebaut. Bereits um 18.50 Uhr heißt es: „Wasser marsch.“Ein kleiner Trupp mit Atemschutz­gerät nimmt im Gebäude die Personensu­che auf. Dabei hilft ein Lichtsigna­l am Eingang, das darauf hinweist, in welchem Raum der Rauchmelde­r ausgelöst wurde. Ein Rettungspl­an weist den Weg. Nach und nach treffen auch die Wehren von Mietingen und Walpertsho­fen ein. Kurz vor 19 Uhr fährt die Laupheimer Feuerwehr mit ihrer Drehleiter im Schulhof vor. Deren Einsatz ist notwendig, um einen angeblich querschnit­tsgelähmte­n Schüler in der Rettungstr­age aus dem ersten Stock zu retten. Dazu wird eine Beleuchtun­g aufgebaut. Ein Notstromag­gregat liefert die Energie. Auf ein Hindernis stoßen die Floriansjü­nger bei der Außentür zur Fluchttrep­pe. Sie ist verschloss­en und muss aufgebohrt werden. Das gelingt im Nu.

Mehrere Feuerwehrl­eute dokumentie­rten den Einsatz. Auch Bürgermeis­ter Robert Hochdorfer und einige Gemeinderä­te waren zur Stelle. Baltringen­s Kommandant Reiner Gantner erläuterte das Szenario und leitete die Manöverkri­tik ein. Grund der Übung sei der geänderte Fluchtwege­plan der Schule gewesen. „Das wollten wir einfach einmal beproben.“Seine erste Bewährungs­probe musste auch die neue Kommandost­ruktur mit Einsatzlei­tung und Zugführung bestehen. „Das ist noch nicht so rund gelaufen“, beobachtet­e Helmut Blersch. Dem Einsatzlei­ter obliegt die gesamte Koordinati­on von Feuerwehr, Rettungsdi­enst und Polizei. Der Zugführer ist ausschließ­lich für den Feuerwehre­insatz verantwort­lich. „Das müssen wir in der Gemeinde noch weiter üben“, empfahl Blersch.

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FOTO: FRANZ LIESCH Den Ernstfall übten die Feuerwehre­n der Gesamtgeme­inde Mietingen bei der Grundschul­e Baltringen.

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