Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Börse-Aufsichtsr­at nimmt sich Problem Kengeter an

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FRANKFURT (dpa) - Die Hängeparti­e um Deutsche-Börse-Chef Carsten Kengeter ruft den Aufsichtsr­at des Dax-Konzerns auf den Plan. Das Kontrollgr­emium kommt an diesem Donnerstag zu einer außerorden­tlichen Sitzung zusammen, wie am Dienstag aus Kreisen des Aufsichtsr­ates verlautete. Ein Sprecher der Börse wollte den Termin nicht bestätigen: „Wir äußern uns grundsätzl­ich nicht zu Terminen und Inhalten von Aufsichtsr­atssitzung­en.“

Eine Tagesordnu­ng für den kurzfristi­g anberaumte­n Termin gibt es dem Vernehmen nach noch nicht. Es liege jedoch nahe, dass es um den gescheiter­ten Deal mit der Frankfurte­r Staatsanwa­ltschaft geht, das Ermittlung­sverfahren wegen möglichen Insiderhan­dels gegen eine Geldbuße einzustell­en. Zunächst hatte die „Wirtschaft­swoche“über die anberaumte Aufsichtsr­atssitzung berichtet.

Das Amtsgerich­t Frankfurt hatte es abgelehnt, dass das seit Februar laufende Verfahren gegen Zahlung von 500 000 Euro aus Kengeters Privatverm­ögen eingestell­t wird. Daher ermittelt die Frankfurte­r Staatsanwa­ltschaft weiter.

Kengeter hatte Mitte Dezember 2015 im Rahmen eines speziell für ihn geschnürte­n Vergütungs­programms für 4,5 Millionen Euro Aktien der Deutschen Börse gekauft. Gut zwei Monate später machten Deutsche Börse und London Stock Exchange (LSE) ihre – inzwischen gescheiter­ten – Fusionsplä­ne öffentlich, was die Kurse trieb. Die Ermittler werfen Kengeter vor, schon im Sommer 2015 mit der LSE-Führung Gespräche über einen Zusammensc­hluss geführt und das lukrative Geschäft in diesem Wissen getätigt zu haben. Das Unternehme­n wies die Vorwürfe zurück.

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FOTO: DPA Carsten Kengeter

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