Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Lernfabrik 4.0 ist offiziell eingeweiht

An der Karl-Arnold-Schule lernen Schüler intelligen­te Produktion­sprozesse kennen

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BIBERACH (sch) - In Raum Nummer 102 der Karl-Arnold-Schule in Biberach lernen von nun an Schüler, wie eine digitale und intelligen­te Produktion aussehen kann. Eigens dafür gibt es ein neues Labor, die sogenannte Lernfabrik 4.0. Im Januar 2017 wurde die Anlage bereits fertiggest­ellt und von Schülern und Lehrern getestet. Nun wurde die Lernfabrik bei einem Festakt offiziell eingeweiht.

Weil sich die Industrie verändert, ist es nötig, dass sich auch die Ausund Weiterbild­ung ändert. „In der neuen Lernfabrik 4.0 werden Auszubilde­nde und Teilnehmen­de an Weiterbild­ungslehrgä­ngen für die digitale Produktion der Zukunft fit gemacht“, sagte die Staatssekr­etärin im Ministeriu­m für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsba­u, Katrin Schütz, beim Festakt. Industrie 4.0 ist das Stichwort: In der Industrie verzahnt sich die Produktion immer mehr mit moderner Informatio­nstechnik. Technische Grundlage sind digital vernetzte Systeme. In der Lernfabrik wird eine Industrie-4.0-Prozessket­te eines Unternehme­ns vom Auftrag über die Fertigung und die Montage realitätsn­ah abgebildet. „Wir sind sehr glücklich, dass wir die Lernfabrik 4.0 heute offiziell einweihen können“, sagte Schulleite­rin Renate Granacher-Buroh. Landrat Heiko Schmid nannte die neue Einrichtun­g ein „Reallabor“, in dem die Schüler vernetztes Denken lernen.

An der Karl-Arnold-Schule wurden drei Räume für das Labor zusammenge­legt. Nun können zwei Schülergru­ppen mit ihrem Lehrer gleichzeit­ig in der Lernfabrik arbeiten. Zielgruppe sind Auszubilde­nde in den Bereichen Elektronik und Mechatroni­k der Fachschule für Maschinent­echnik sowie Schüler des Technische­n Gymnasiums. Aber auch Weiterbild­ungen von Arbeitnehm­ern sind angedacht.

Für Schüler und Arbeitnehm­er

Otto Sälzle, Hauptgesch­äftsführer der IHK Ulm, ist sich sicher, dass sich viele Berufe aufgrund der Digitalisi­erung der Arbeitswel­t wandeln oder sogar ersetzt werden. „Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir frühzeitig auf die neuen Anforderun­gen reagieren und nicht nur Schüler, sondern auch Arbeitnehm­er aus kleinen und mittleren Unternehme­n weiterbild­en.“Die Lernfabrik hält er diesbezügl­ich für einen guten Anfang.

Das Projekt des Landkreise­s Biberach ist eines von sechzehn Lernfabrik­konzepten, die nach einer Ausschreib­ung des Ministeriu­ms für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württember­g im Jahr 2015 von einer Jury für eine finanziell­e Förderung ausgewählt wurden. Die Kosten für die Ausstattun­g betragen rund 860 000 Euro. Der Landkreis übernimmt 423 000 Euro, das Land fördert das Projekt mit 344 000 Euro. Den Rest schießt die IHK Ulm zu. Darüber hinaus übernimmt das Land weitere 100 000 Euro, der Fördervere­in für berufliche Fortbildun­g rund 25 000 Euro, um die Lehrkräfte zu schulen.

Ein Video dazu sehen Sie online unter www.schwäbisch­e.de/ lernfabrik

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FOTO: SARAH SCHLEIBLIN­GER Landtagsab­geordnete Petra Krebs (von links, Bündnis 90/Die Grünen), IHK-Vizepräsid­ent Friedrich Kolesch, Hauptgesch­äftsführer der IHK Ulm, Otto Sälzle, sowie die Schulleite­rin der Karl-Arnold-Schule, Renate Granacher-Buroh, Staatssekr­etärin Katrin...

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