Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Passigatti schließt Ende des Jahres
Neu-Ulmer Hersteller von Schals gibt auf
NEU-ULM (sz) - Und wieder schließt ein alteingesessenes Unternehmen in der Region: Der Neu-Ulmer Accessoires-Hersteller Passigatti stellt seinen Geschäftsbetrieb zum 31. Dezember ein. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit. 50 Mitarbeiter sind von der Schließung betroffen. Passigatti stellt Schals und Tücher her. Die Firma gibt es seit fast 70 Jahren, doch zuletzt machte ihr vor allem die Online-Konkurrenz zunehmend zu schaffen.
Das Unternehmen habe in den vergangenen Monaten und Jahren zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, um dem stetig verschärfenden Wettbewerbsdruck entgegenzuwirken, erklärte Passigatti in einer Pressemitteilung. Dennoch hätten die notwendigen Erlöse nicht generiert werden können, um nachhaltige Gewinne zu erwirtschaften. Neben den Schwierigkeiten im stationären Handel sei das Unternehmen insbesondere von der zunehmenden Konkurrenz im Onlinegeschäft betroffen.
Passigatti wurde 1950 gegründet. Aus der kleinen Schalmanufaktur entwickelte sich ein Fashionlabel, das Modegeschäfte weltweit mit Schals, Tüchern und Accessoires beliefert. Mit seinen Nischenprodukten war Passigatti lange erfolgreich. In den vergangenen Jahren verzeichnete der Schal- und Tücher-Spezialist jedoch rückläufige Umsätze. Im Jahr 2016 erwirtschaftete das Unternehmen mit 50 Beschäftigten eigenen Angaben zufolge einen Umsatz von rund acht Millionen Euro. Zu wenig, um profitabel zu arbeiten. Die Betriebsstilllegung sei unvermeidlich, teilte Passigatti mit.
Die aktuelle Herbst-Winter-Kollektion werde das Unternehmen termingerecht an den Handel ausliefern. Die B2B-Lager in München und Hamburg bleiben für den Fachhandel geöffnet. Das Outlet in Neu-Ulm wird in den nächsten Wochen ebenfalls offen bleiben, und zwar ab Donnerstag, 26. Oktober. Ende des Jahres ist Schluss. Über die Betriebsstilllegung wurden die Beschäftigten bei einer Belegschaftsversammlung informiert.