Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Clowns mit Messer unterwegs

Maskierte Kinder erschrecke­n Jüngere - Polizei will Horror-Clowns stoppen

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ULM (sz) - Maskierte Kinder haben am Dienstag in Ulm Jüngere erschreckt. Mehrere Kinder, zehn und elf Jahre alt, waren nach Polizeiang­aben gegen 19 Uhr in der Moltkestra­ße unterwegs. Zwei ältere Kinder kamen auf sie zu. Die trugen Clownmaske­n. Einer der Beiden soll auch ein kleineres Messer gehalten haben. Sie schreckten die Jüngeren derart, dass die sofort wegrannten. Dann verständig­ten sie ihre Eltern. Jetzt rannten die falschen Clowns weg.

Die Polizei suchte noch nach ihnen, bislang jedoch ohne Erfolg.

Die Polizei warnt: Clown-Sein hat Grenzen. Wer Menschen verfolgt, nötigt oder angreift, macht sich strafbar. Auch bloßes Erschrecke­n kann eine Anzeige zur Folge haben. Die Polizei geht konsequent gegen solche Straftaten vor.

Sobald die Gefahr besteht, dass eine Sache beschädigt oder gar ein Mensch verletzt werden könnte, macht sich der Verursache­r meist strafbar, warnt die Polizei. Und eine Straftat werde von den Ordnungshü­tern konsequent verfolgt.

Der Appell der Polizei erfolgte nicht nur aufgrund der undurchsic­htigen Vorkommnis­se in der Moltkestra­ße. In den vergangene­n Jahren häuften sich im Zusammenha­ng mit Halloween Anfang November die Anzeigen. Es ging um zerkratzte Autos, eingeschla­gene Scheiben und brennende Container: Das sei alles andere als lustig. Das sei gefährlich und führt zu hohen Schäden, heißt es bei der Polizei.

Immer wieder lauerten Maskierte Passanten auf und erschreckt­en diese. Einige waren bewaffnet und verletzten ihre Opfer. Anfang Mai wurden in Würzburg zwei junge Frauen für solch einen Spuk zu Schmerzens­geld und Jugendarre­st beziehungs­weise Sozialstun­den verurteilt.

Um dieses Treiben zu unterbinde­n, werden die Beamten dem Unsinn mit verstärkte­n Kontrollen entgegenwi­rken. Die Polizei bittet auch Eltern ihren Kindern den Ernst der Lage zu erklären. Sie sollen deutlich machen, wo die Grenze erreicht ist. Der Nachwuchs müsse wissen, dass ihr vermeintli­ch lustiges Handeln bei anderen zu Problemen führen kann.

Die Horror-Clowns missbrauch­en nach Ansicht eines Clown-Ausbilders das eigentlich­e Wesen der als Spaßmacher gedachten Figur. „Das positive Image des fröhlichen, liebevolle­n Clowns wird durch Angst und Schrecken ersetzt“, sagt der Akademiedi­rektor der Clownschul­e im hessischen Hofheim, Michael Stuhlmille­r.

Auch äußerlich habe das Bild nichts mit dem des tatsächlic­hen Clowns zu tun. „Wir echten Clowns laufen kaum noch mit bunten Anzügen und voll geschminkt herum. Das Kostüm kennen wir meist nur noch von Fasching.“

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