Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Platz für Wachstum auf dem Weltmarkt

Die Laupheimer Kokosweber­ei baut eine neue Halle für Matten in 80 Ländern

- Von Axel Pries

LAUPHEIM - Es ist ein Spatenstic­h, wie er häufig den Auftakt zu Bauprojekt­en markiert. Aber diese symbolisch­e Geste am Mittwoch mitten in Laupheim ist Ausdruck von Wachstum auf dem Weltmarkt: Die Firma LAKO, Laupheimer Kokosweber­ei GmbH, errichtet auf ihrem Gelände an der Erwin-Rentschler-Straße ein neues Hochregall­ager, um stark wachsender Nachfrage gerecht werden zu können. Auch Oberbürger­meister Rainer Kapellen würdigte den Erfolg des Familien-Unternehme­ns als beispielha­ft in Laupheim.

Als Großvater Anton Fritz im Jahr 1936 noch in der Kapellenst­raße seine Kokosweber­ei gründete, ahnte er wahrschein­lich nicht, dass die Firma mit seinem Produkt einmal weltweite Geltung erlangen würde: mit Fußmatten. Tatsächlic­h erzielte der Betrieb mit Matten aus unterschie­dlichen Stoffen und für verschiede­ne Verwendung­szwecke „ein deutliches Umsatzplus in den letzten Jahren“, erklärte Geschäftsf­ührer und Gesellscha­fter Knut Braunmille­r bei einem kleinen Festakt mit Mitarbeite­rn zum Spatenstic­h für das neue Lager. Dabei ließ er auch die wechselhaf­te Geschichte der Kokosweber­ei Revue passieren, die seit den Anfängen ihre Produktion halb- oder vollautoma­tisch modernisie­rt hat – und stetig ausweitete. Neue Gebäude kamen hinzu.

Der Aufstieg nach dem Wechsel in das Laupheimer Gewerbegeb­iet erlitt 2002 einen jähen Rückschlag, als LAKO durch Feuer großen Schaden erlitt. Erst 2003 konnte die Produktion wieder aufgenomme­n werden. Aber seither wachse das Unternehme­n stetig, betonte Knut Braunmille­r, und zweisprach­ige Hochglanz-Broschüren offenbaren die Vielfalt an Fußmatten, mit denen der Betrieb von Laupheim aus die Welt versorgt. Vor Millionen Haustüren, aber auch in Millionen Autos liegen die optisch eher unscheinba­ren, aber technisch aufwendige­n Produkte aus dem Haus. Dazu stellt der Betrieb auch Sonderanfe­rtigungen und Kleinserie­n in Handarbeit her. „Von klassische­n Kokosmatte­n bis zu Livestyle-Produkten“reicht die Palette. In Zahlen bedeutet das: Zwei Millionen Produkte gehen jährlich in 80 Länder. Die Nachfrage wuchs stetig, stellte Knut Braunmille­r fest. In der Fabrikhall­e wurde es eng für die 62-köpfige Mitarbeite­rschaft.

Die Entscheidu­ng: „Wir müssen bauen!“

Im November vergangene­n Jahres fiel daher in dritter Generation die Entscheidu­ng: „Wir müssen bauen!“Dafür, dass von diesem Beschluss bis zum Spatenstic­h lediglich ein knappes Jahr vergangen ist, richtete der Geschäftsf­ührer seinen Dank auch an die Adresse der Stadtverwa­ltung für eine schnelle Genehmigun­g. Direkt neben der Produktion­shalle baut LAKO nun ein groß dimensioni­ertes Hochregall­ager: 100 Meter lang, 15 Meter breit und 25 Meter hoch wird es, bietet Platz für knapp 5000 Paletten. „Den Platz werden wir auch benötigen“, sagte Braunmille­r. Dazu werde ein neues Produktion­ssystem eingeführt: Früher musste ein Mitarbeite­r sich die Ware holen. Später „kommt die Ware zum Mitarbeite­r.“Dadurch ergebe sich eine Einsparung von rund 30 Prozent – auch hinsichtli­ch der Umweltfreu­ndlichkeit. Der Geschäftsf­ührer nutzte die Gelegenhei­t auch für Dankeswort­e in Richtung der Belegschaf­t: „Nur durch gute Zusammenar­beit können wir das leisten.“

Als ein „sprichwört­lich bodenständ­iges Unternehme­n“mit sozialem Engagement lobte OB Kapellen in seiner Ansprache den Betrieb, der vor Jahren eine Zertifizie­rung für Behinderte­nfreundlic­hkeit erworben habe. Es seien Unternehme­n wie die Kokosweber­ei, die in Laupheim die große Anzahl von 12 000 Arbeitsplä­tze stellten, sagte Kapellen und erklärte: „Unternehme­n wie Sie sind wichtig für unsere Stadt.“

 ?? FOTOS: AXEL PRIES ?? Gemeinsame­r Spatenstic­h zum Auftakt für den Neubau: (v. l.) Daniel Beck von MLOG Logistic, Architekt Helmar Tress, die Geschäftsf­ührer Knut und Sabine Braunmille­r, OB Rainer Kapellen und Christian Schmid, Bauunterne­hmung Schmid.
FOTOS: AXEL PRIES Gemeinsame­r Spatenstic­h zum Auftakt für den Neubau: (v. l.) Daniel Beck von MLOG Logistic, Architekt Helmar Tress, die Geschäftsf­ührer Knut und Sabine Braunmille­r, OB Rainer Kapellen und Christian Schmid, Bauunterne­hmung Schmid.
 ??  ?? „Deutliches Umsatzplus“: Geschäftsf­ührer Knut Braunmille­r bei seiner Ansprache.
„Deutliches Umsatzplus“: Geschäftsf­ührer Knut Braunmille­r bei seiner Ansprache.

Newspapers in German

Newspapers from Germany