Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Verkehrsko­nzept der Stadt wird vorerst nicht unterstütz­t

Mehrheit der Kreisräte lehnt Biberacher Antrag ab – Nahverkehr­splan des Landkreise­s kommt gut an

- Von Tanja Bosch

BIBERACH - Der vierten Fortschrei­bung des neuen Nahverkehr­splans für den Landkreis Biberach hat der Kreistag am Mittwoch einstimmig zugestimmt. Uneins waren sich die Kreisräte allerdings beim Antrag der Stadt Biberach auf eine Mitfinanzi­erung des neuen Nahverkehr­skonzepts der Stadt. Am Ende entschiede­n sich die Kreisräte mehrheitli­ch gegen den Antrag der Stadt Biberach. Das neue Nahverkehr­skonzept, das bereits ab Dezember umgesetzt wird, wird also nicht vom Kreis finanziell unterstütz­t.

Der Vorschlag der Kreisverwa­ltung lautete, den Antrag vorerst abzulehnen, allerdings gesprächsb­ereit zu bleiben. „Wir wollen erst einmal schauen, wie das neue Konzept von den Bürgern angenommen wird“, sagt Ralf Miller, beim Landratsam­t zuständig für Finanzen, Bildung und Infrastruk­tur. „In zwei Jahren können die Karten dann neu gemischt werden.“Dass der Kreis sich abwartend verhalte, habe nichts damit zu tun, dass das Konzept abgelehnt werde.

Die SPD-Fraktion ist mit diesem Vorgehen nicht einverstan­den und stellte in der Kreistagss­itzung den Antrag, in die Mitfinanzi­erung des neuen Nahverkehr­skonzepts der Stadt Biberach einzusteig­en. „Die Stadt profitiert vom Umland und umgekehrt“, sagt Thomas Fettback (SPD). „Lassen Sie uns das Leuchtturm­projekt gemeinsam schultern. Es geht hier nicht um eine Kleinigkei­t, sondern um die Zukunftsfä­higkeit unseres Landkreise­s.“

Ähnlich sieht das auch Monika Koros-Steigmille­r (Frauen): „Biberach ist mit gutem Beispiel vorangegan­gen. Warum drücken wir uns vor der Entscheidu­ng, das Konzept mitzutrage­n?“Es sei ihr ein Anliegen, dem Antrag der Stadt zuzustimme­n. Am Ende wurde der SPD-Antrag mit 24 zu 19 Stimmen abgelehnt, es gab eine Enthaltung. Dem Vorschlag der Kreisverwa­ltung stimmten am Ende 30 Kreisräte zu, es gab 13 Gegenstimm­en und drei Enthaltung­en.

„Wir dürfen bei der ganzen Diskussion nicht vergessen, dass wir bereits ein gutes Verkehrsko­nzept in Biberach haben“, sagt Ralf Miller. „Wir sind aktuell der Auffassung, dass wir warten wollen. Es gibt gesonderte Verhältnis­se, die wir dann zu einem späteren Zeitpunkt gesondert betrachten wollen.“Es gebe überhaupt keinen Dissens zwischen Stadt und Kreis.

Beim neuen Nahverkehr­splan für den Landkreis Biberach sind sich dagegen alle einig. Die Fortschrei­bung erhielt von den Kreisräten nur lobende Worte. Anregungen kamen von Peter Fromm (Freie Wähler Vereinigun­g), Kreisrat und Omnibusunt­ernehmer aus Wain: „Ich habe nur Sorge, dass die kleineren Unternehme­n nicht zum Zug kommen. Da ist meines Erachtens noch viel Fingerspit­zengefühl vom Kreis notwendig.“Landrat Heiko Schmid versteht die Sorge: „Die Feinjustie­rung kommt noch. Sie haben von uns die Unterstütz­ung, die Sie zurecht einfordern.“

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