Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Wunsch nach mehr Mobilität auf dem Dorf

Der Landtagsab­geordnete Thomas Dörflinger besucht die Gemeinde Wain – Wenig Interesse an Diskussion­sabend

- Von Angelika Gretzinger

WAIN - Der CDU-Landtagsab­geordnete des Wahlkreise­s Biberach, Thomas Dörflinger, war am Donnerstag zu Besuch in der Gemeinde Wain. Nach Stippvisit­en in der örtlichen Grundschul­e und mehreren Gewerbebez­iehungswei­se Handwerksb­etrieben hatte die Gemeinde Wain am Abend zu einer öffentlich­en Diskussion­srunde ins Rathaus geladen. Haupttheme­n dieser spärlich besuchten Runde waren die Schulpolit­ik, der Breitbanda­usbau und der Öffentlich­e Personenna­hverkehr (ÖPNV).

Im Rahmen einer kurzen Gemeindepr­äsentation hob Bürgermeis­ter Stephan Mantz bereits zu Beginn der Veranstalt­ung die Wichtigkei­t des ÖPNV für Wain hervor. Dieser sei bislang hauptsächl­ich auf Schulkinde­r zugeschnit­ten. Jedoch benötige gerade auch die ältere Bevölkerun­g eine Möglichkei­t, umliegende Gemeinden zu erreichen. „Da müssen wir hoffen, dass das selbstfahr­ende Auto bald kommt“, fasste Mantz das Problem zusammen. Er könne sich dies in absehbarer Zukunft auf jeden Fall vorstellen. Thomas Dörflinger unterstütz­te eine Anregung aus dem Publikum, dass es auch andere Möglichkei­ten als die bisherigen öffentlich bestellten Busunterne­hmen geben müsse. Er sah hier die Kommunalis­ierung in Form von Subvention­en und gesellscha­ftlichem Engagement als möglichen Lösungsweg. „Bürgerbuss­e werden bereits finanziell unterstütz­t und das Land beteiligt sich an Anrufsamme­ltaxis“, zeigte er umsetzbare Wege auf. Jedoch müsse eine Gemeinde selbst überlegen, was ihr der ÖPNV Wert sei. Dies sei keine Aufgabe für das Land. Generell gehe der technische Fortschrit­t schnell voran und auch er sehe in naher Zukunft das autonome Fahren als Lösungsopt­ion.

Angesproch­en auf den Qualitätsv­erlust in Baden-Württember­gischen Schulen übte Dörflinger Kritik an der Vorgängerr­egierung. Für eine Wiedereinf­ührung einer verbindlic­hen Grundschul­empfehlung gebe es momentan jedoch keine politische Mehrheit. Für die anstehende Schulsanie­rung in Wain möchte er „Druck auf das Land ausüben, das helfen muss“. Mehrere Förderprog­ramme stünden hier zur Verfügung. Er stehe zu der Aussage: „Kurze Beine, kleine Wege“. Dieser Satz soll die Bedeutung des Erhalts von kleineren Schulen zum Ausdruck bringen.

Was den Breitbanda­usbau betrifft stellte Bürgermeis­ter Stephan Mantz fest: „Die Gemeinde Wain steht im Bereich des Breitbanda­usbaus momentan ganz gut da, dennoch dürfen wir uns nicht ausruhen. Wir müssen für die Zukunft versuchen, Glasfaser in jedes Haus zu bekommen.“Dörflinger stimmte ihm voll und ganz zu.

Sowohl, was den ÖPNV, die Schulen und auch den Breitbanda­usbau betrifft sprach der Landtagsab­geordnete immer wieder von den anzustrebe­nden „gleichwert­igen Verhältnis­sen“in Stadt und Land.

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FOTO: ANGELIKA GRETZINGER Diskussion über dörfliche Sorgen: Bürgermeis­ter Stephan Mantz (l.) und MdL Dörflinger.

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