Schwäbische Zeitung (Laupheim)
20 Prozent mehr Migränepatienten
Laut AOK-Statistik leidet in der Region jeder 30. an Migräne – Frauen viermal so oft wie Männer
ULM/BIBERACH (sz) - 6376 Versicherte der AOK Ulm-Biberach sind zuletzt Migränepatienten gewesen, eine Steigerung um 20 Prozent in fünf Jahren. Der Anteil von Frauen liegt dabei bei mehr als 80 Prozent. Nach aktuellen Erhebungen der AOK Ulm-Biberach sind die Zahlen der Migränepatienten regional sehr unterschiedlich: Während die Zunahme in Biberach knapp 15 Prozent beträgt, liegt sie im Stadtgebiet Ulm bei mehr als 18 Prozent und im AlbDonau-Kreis sogar bei 27 Prozent.
Auch in absoluten Zahlen spiegelt sich diese Tendenz wider: In Biberach sind lediglich 2,6 Prozent aller AOK-Versicherten an Migräne erkrankt (2498 Personen, davon 1997 Frauen), in Ulm sind es 3,2 Prozent (1165 Personen, davon 950 Frauen).
Bei Männern ist die Krankheit somit zwar seltener, die Zunahme dafür aber leicht höher. „Migräne ist eine Erkrankung, unter der vor allem junge Erwachsene und Menschen im mittleren Lebensalter leiden“, sagt Sabine Schwenk, Geschäftsführerin der AOK Ulm-Biberach. Die am häufigsten betroffene Altersgruppe seien Menschen zwischen 50 und 54 Jahren. Schwenk weist aber ausdrücklich darauf hin, dass die Zahlen noch höher liegen können, weil viele Betroffene mit ihrer Krankheit nicht zum Arzt gehen und sich selbst medikamentieren: „Wir raten dringend, für eine geeignete Behandlung den Hausarzt aufzusuchen. So kann die beste Form der Therapie für jeden gefunden werden.“
Die Ursachen für Migräne sind noch unbekannt, es gibt jedoch eine genetische Veranlagung dafür. Zu den Auslösern zählen hormonelle Schwankungen, Stress und Schlafmangel, Reizüberflutung, das Auslassen von Mahlzeiten oder Blutzuckerschwankungen. Um Anfälle zu verhindern, rät die AOK Ulm-Biberach dazu, auf die persönlichen Auslöser zu achten und ihnen durch eine geregelte Lebensweise und Ausdauersport entgegenzuwirken. Auch Entspannungsübungen, ausreichend Ruhe und genügend Schlaf helfen.