Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Spaß mit dem Kronen-Max

Schauspiel­gruppe Achstetter Theatersch­ubba begeistert das Publikum mit viel Spielfreud­e

- Von Sonja Niederer

ACHSTETTEN - Auch im 20. Jahr ihres Bestehens zeigte sich die Schauspiel­gruppe des Achstetter Theatersch­ubba in ungebroche­ner Spielfreud­e. Mit ihrem Dreiakter „ Ärger beim Kronen-Max“von Bernd Gombold trafen die Laien-Darsteller voll den Geschmack des Publikums. Die motivierte Gruppe um Regisseuri­n Manuela Häußler brachte vom ersten Augenblick an Spannung und Schwung auf die Bühne und sorgte für viel Heiterkeit in der Halle.

ACHSTETTEN - Auch im zwanzigste­n Jahr ihres Bestehens zeigte sich die Schauspiel­gruppe des Achstetter Theatersch­ubba in ungebroche­ner Spielfreud­e. Mit ihrem Dreiakter „ Ärger beim Kronen-Max“von Bernd Gombold trafen die Laien-Darsteller voll den Geschmack des Publikums.

Die motivierte Gruppe um Regisseuri­n Manuela Häußler brachte vom ersten Augenblick an Spannung und Schwung auf die Bühne und sorgte für viel Heiterkeit in der sehr gut gefüllten Georg-Seif- Halle.

Einige altbewährt­e Schauspiel­erinnen und Schauspiel­er des Theatersch­ubba`s zeigten sich wieder einmal in Bestform. Aber auch reaktivier­te, wie Osi Schick, der vor 15 Jahren zum letzten Mal auf der Bühne gestanden hat und diesmal gleich eine der Hauptrolle­n, als Postbote Josef Schmied, übernahm, zeigte, dass er nichts verlernt hat. Auch die drei Neueinstei­ger, Julia Häußler, in der Rolle von Moni der Tochter des Kronen-Max, Daniel Kley als ihr heimlicher Freund Harry und Paul Bailer als Feuerwehrk­ommandant Florian, meisterten ihr Bühnendebü­t ausgezeich­net.

Alles spielt sich in der ziemlich herunterge­kommenen Gaststube des etwas zerzausten Kronen-Max ab, der sehr authentisc­h von Thomas Häußler gespielt wurde.

Dort sitzt jeden Morgen sein Spezi, der mit allen Wassern gewaschene Postbote Josef Schmied, welcher seiner täglichen Lieblingsb­eschäftigu­ng nachgeht, nämlich die ihm anvertraut­en Briefe vor dem Austragen über Wasserdamp­f zu öffnen. Dabei kommen so manche Machenscha­ften und Mauschelei­en des Bürgermeis­ters Alfred Häberle, gekonnt hinterlist­ig und Händchen reibend gespielt von Ralf Seifert und dem größten Bauern am Ort, dem geldgierig­en „Saubaron“(Wolfgang Geiselmann) ans Licht. So soll, wenn es nach ihnen ginge, etwa die Kronenwirt­schaft

wegen hygienisch­er Mängel geschlosse­n werden, auch um damit dem Saubaron einen günstigen Kauf des landwirtsc­haftlichen Anwesens des Kronen-Max zu ermögliche­n. Abgründe tun sich auf.

Aber Postbote Josef nutzt sein illegales Wissen geschickt, um nicht nur dem Rathausche­f und weiteren Personen des Dorfes eine Lektion zu erteilen, sondern auch, um das Gasthaus wieder auf Vordermann zu bringen. Hilfreich ist dabei die Tatsache, dass der Bürgermeis­ter die Frist für einen Förderungs­antrag über 600 000 Euro für den Umbau der örtlichen Zehntscheu­er versäumt hat.

Mit Hilfe von Moni, die in einem gefälschte­n Brief den Besuch eines Regierungs­direktors ankündigt und ihrem heimlichen Freund, dem Versicheru­ngsvertret­er Harry, der die Rolle desselben übernimmt, gelingt es dem Postboten die Fäden so zu

ziehen, wie er es gerne möchte. Moni und Harry helfen ihm dabei sehr gerne, da die hübsche Pfarramtss­ekretärin gar nicht daran denkt, wie von ihrem Vater gewünscht ins Kloster zu gehen, sondern im Gegenteil schon im dritten Monat schwanger ist.

Zu allem Übel kündigte sich auch noch Lena, die Schwester vom Kronen- Max an, die sogleich mit der heimlichen Geliebten des Bürgermeis­ters, Erika Schatz, zusammenra­sselt. Die vornehme Erika, bestens dargestell­t von Doris Eichhorn, ist gerade dabei die Wirtsstube auf Veranlassu­ng des Bürgermeis­ters mit lackierten Fingernäge­ln und eher ungeübtem Besenschwu­ng auf Vordermann zu bringen. Damit kommt sie der burschikos­en Lena, eine Paraderoll­e für Anja Bailer, gerade recht, welche Erika in die Schranken weist. Auch der Verkupplun­gsversuch des Postboten

zwischen dem Saubaron und Lena scheitert an der resoluten Altledigen und sorgen für viel Vergnügen bei den Gästen. „ Da müssen schon Maschinen kommen und keine Ersatzteil­e, wenn man sich mit mir anlegen möchte“, meint sie und würgt die Annäherung­sversuche schon in ihren Anfängen ab.

Dann kommen auch noch die scheinheil­ige Pfarrgemei­nderatsvor­sitzende Brunhilde, in frömmelnde­r Manier gespielt von Andrea Weber und die Pfarrgemei­nderätin und Kirchencho­rsängerin Anneliese (Christina Moll) ins Spiel, die auch nur ihre eigenen Interessen verfolgen und sich beziehungs­weise ihren Männern ein großes Stück vom Kuchen, des geplanten Umbaus der dörflichen Zehntscheu­er abschneide­n möchten. In Anbetracht der kommenden lukrativen Geschäfte reiben sich alle schon die Hände. Auch Feuerwehrk­ommandant Florian träumt von Ehrungen und Orden und einem Posten als neuer Kreisbrand­meister.

Aber in der „ Not“und in Anbetracht des kommenden Besuches des Regierungs­direktors helfen alle zusammen und bringen die Wirtsstube des Kronen-Max auf Vordermann.

Auch Max wird gemeinsam rasiert und geschniege­lt und ist anschließe­nd fast nicht mehr wiederzuer­kennen.

Nach einigen turbulente­n Szenen, bei denen Lena und Postbote Josef die Regie in der Wirtsstube führen, kommt das ganze Gemauschel der Dorfgemein­schaft ans Licht und jeder versucht zu retten, was für ihm persönlich noch zu retten ist. Aber das erstickt der Postbote im Keim, er meint, wenn jeder etwas in seinen Ansprüchen zurückstec­ken würde, dann könne der Zehntscheu­erumbau im allgemeine­n Interesse gemeinsam gemeistert werden. Da verstummen die Streithähn­e, denn „ wer im Glashaus sitzt soll nicht mit Steinen werfen.“

Dem Kronen- Max bleibt am Ende eine blitzsaube­re Wirtschaft mit der er getrost in die Zukunft schauen kann und auch mit der Überraschu­ng, bald Opa zu werden, kann er sich rasch anfreunden.

Das Publikum war begeistert von dem gelungenen Auftritt der Theatergru­ppe und applaudier­te kräftig. Besonderes Lob gilt auch dem Bühnenbaue­rteam, bestehend aus Rainer Kahle, Rüdiger Koch, Andreas Schlüter und Peter Trostmann, welchen wieder eine sehenswert­e Kulisse und eine tolle Verwandlun­g von der herunterge­kommenen Wirtschaft in die schöne Gaststube gelungen ist. Weiter im Hintergrun­d haben gewirkt Peter Weber als Souffleur, Marinella Serrao, als Souffleuse und in der Maske und Christina Moll, die neben ihrem Auftritt auf der Bühne, für Frisuren und Maske zuständig war.

 ?? FOTO: SONJA NIEDERER ?? Lebendiges Theater mit: (v.l.): Erika Schatz (Doris Eichhorn), Florian (Paul Bailer) Postbote Josef (Osi Schick), Bürgermeis­ter Fred (Ralf Seifert), Harry als Regierungs­direktor (Daniel Kley) Kronen-Max (stehend, Thomas Häußler).
FOTO: SONJA NIEDERER Lebendiges Theater mit: (v.l.): Erika Schatz (Doris Eichhorn), Florian (Paul Bailer) Postbote Josef (Osi Schick), Bürgermeis­ter Fred (Ralf Seifert), Harry als Regierungs­direktor (Daniel Kley) Kronen-Max (stehend, Thomas Häußler).
 ?? FOTO: SONJA NIEDERER ?? Ernteten viel Beifall: Lena und der Saubaron.
FOTO: SONJA NIEDERER Ernteten viel Beifall: Lena und der Saubaron.

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