Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Kritik kann helfen

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Es ist noch nicht lange her, dass ich an dieser Stelle die Tischtenni­sprofis der TTF Liebherr Ochsenhaus­en massiv kritisiert habe. Nur wenige Wochen später scheint sich das erledigt zu haben. Die Tischtenni­sfreunde haben das Tabellenen­de der Bundesliga verlassen, haben in der Champions League so gut wie die nächste Runde erreicht und sich für das Pokal-Finalturni­er in der Ratiopharm-Arena in Neu-Ulm qualifizie­rt. Irgendwas muss also passiert sein rund um das Tischtenni­szentrum in der Rottumstad­t.

Was sind die Gründe für den plötzliche­n Leistungss­chub der Spieler? Schließlic­h stand man damals fast am Tabellenen­de der Bundesliga und musste sich Sorgen machen, die gesetzten Ziele zu verpassen. Doch das Team von Trainer Dubravko Skoric hat den Ranken bekommen, wie man hierzuland­e gesagt, hat sich am Riemen gerissen und sich wieder die eigene Stärke bewusst gemacht. Allen voran Simon Gauzy. Der Franzose hatte zu Saisonbegi­nn einen absoluten Leistungsd­urchhänger, jetzt hat er sein Team zu vier Siegen in Folge geführt und wurde selbst Vierter beim World-Cup-Turnier in Lüttich. Eine Platzierun­g, die so nicht zu erwarten war nach dem sehr holprigen Start in die Saison. Auch Präsident Kristijan Pejinovic hatte dies bemerkt und auch öffentlich eine Korrektur angemahnt. Auch dem zwar noch jung an Jahren, aber dennoch sehr erfahrenen Mann waren diese Probleme nicht entgangen. Und vor allem sehr profession­ell. Nach außen wurde kaum etwas kommunizie­rt und die großen BoulevardM­edien sind weit entfernt von Ochsenhaus­en. Zudem ist Tischtenni­s nicht Fußball, das Interesse auch in der Bundesliga bewegt sich in überschaub­arem Rahmen. So konnten die TTF ihre Krise, die es zweifellos war, in aller Ruhe überwinden. Das Team hat zu alter Stärke zurückgefu­nden, steht vor lösbaren Aufgaben in der Liga und kann wieder nach oben schielen, zumal Gauzy in der neuen November-Weltrangli­ste auf Platz acht steht, so gut wie nie in seiner Karriere. Nur Chuang und Jörgen Persson waren in ihren besten Zeiten noch besser platziert unter allen Spielern, die jemals das TTF-Trikot getragen haben.

In der Kolumne „Einwurf“nimmt die „Schwäbisch­e Zeitung“das Sportgesch­ehen in der Region etwas näher unter die Lupe. Lobend, kritisch, mit einem Augenzwink­ern oder auch nur ganz nüchtern – so soll, so kann es dabei zugehen. Bei Fragen und Anregungen mailen Sie unter dem Betreff „Einwurf“an: redaktion.sport.biberach@ schwaebisc­he.de

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Von Michael Mader

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