Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Spannender Politthriller
Dengler – Die schützende Hand (ZDF, Montag, 20.15
Uhr) – Auch in seinem dritten Fall darf sich der ExBKA-Zielfahnder Georg Dengler (Ronald Zehrfeld) furchtlos und mutig gegen die Obrigkeit auflehnen. Diesmal führt ihn ein unbekannter Auftraggeber in die Neonazi-Szene und in vermeintlich längst abgeschlossene NSU-Fälle. Wie die beiden ersten Folgen ist auch dieser Fall gut recherchiert und basiert ebenfalls auf einem Roman von Wolfgang Schorlau. Diesmal soll der Ermittler, der sich so gern und stets erfolgreich gegen das System stellt, herausfinden, ob die Neonazis Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt 2011 tatsächlich Selbstmord begangen haben oder ob sie von staatlicher Stelle aus dem Weg geräumt wurden. Dengler stößt mit seinen Recherchen beim Verfassungsschutz natürlich in ein Wespennest.
Ronald Zehrfeld überzeugt wieder als schlauer Ermittler. Regisseur Lars Kraume liefert einen analytischen Film, der durchaus kompliziert, aber weniger actiongeladen ist als seine Vorgänger. Die Argumentation ist logisch und durch die Rückblenden und Dialoge äußerst verständlich. Dass auch die restlichen Rollen prominent besetzt sind (Birgit Minichmayr als sympathische Hackerin Olga, Tom Wlaschiha als Freund und LKAMann und Jürgen Prochnow als früherer BKA-Chef) macht diesen Krimi zudem äußerst sehenswert. Ein Politthriller allererster Güte.