Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Akzeptierter
Vier weitere Jahre wird der Demokrat Bill de Blasio die größte Stadt der USA anführen. Mehr als 65 Prozent der Wähler in der Millionenstadt New York haben den 56-Jährigen am Dienstag erneut zum Bürgermeister gewählt.
Bei den New Yorkern gilt Bill de Blasio trotz der Wiederwahl als nicht besonders beliebt – aber akzeptiert. Auch aus Gewohnheit und Mangel an guten Alternativen hat er die Wahl gewonnen. Der Demokrat, der zum linken Flügel seiner Partei gezählt wird, hat die Unterstützung vieler Geldgeber und Gewerkschaften. Zu seinen Errungenschaften werden ein kostenloses Kindergartenjahr und niedrige Kriminalitätsraten gezählt. Andere Wahlversprechen wie die Senkung der Obdachlosenzahlen oder mehr bezahlbaren Wohnraum hat er bisher nicht eingelöst. De Blasios erste Amtszeit war von Ermittlungen wegen möglicher illegaler Wahlkampfspenden überschattet worden. Zu einer Anklage kam es aber nicht.
De Blasio ist mit der afroamerikanischen Schriftstellerin Chirlane McCray verheiratet und hat zwei jugendliche Kinder. Vor seiner Karriere managte er verschiedene Wahlkampagnen von Bill und Hillary Clinton, 2001 saß er außerdem zum ersten Mal im Stadtrat New Yorks. 2010 wurde er zum New York City Public Advocate gewählt, einer Art Ombudsmann mit Überwachungsfunktion über die Stadtregierung.
Die Abstimmung vom Dienstag war die erste Wiederwahl eines demokratischen Bürgermeisters in New York seit 32 Jahren. Sein Wahlsieg sei eine „Botschaft an das Weiße Haus“, schrieb de Blasio in der Wahlnacht auf Twitter. „Sie können nicht gegen New Yorker Werte angehen und gewinnen, Mr. Präsident. Wenn Sie den Werten Ihrer Heimatstadt den Rücken kehren, wird Ihre Heimatstadt Ihnen den Rücken zukehren.“Trump stammt aus dem New Yorker Bezirk Queens. (dpa)