Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Projekt will Bildungschancen verbessern
Viertklässler erhalten gezielte Förderung auf dem Weg aufs Gymnasium
LAUPHEIM (sz) - Das Projekt Weichenstellung will die Chancengerechtigkeit in der Schulbildung verbessern. Es unterstützt Viertklässler dabei, durchzustarten und ihr Potenzial fürs Gymnasium zu entfalten. 19 Schüler aus dem Landkreis Biberach werden in diesem Schuljahr gefördert. Zu den teilnehmenden Schulen gehören die Grundschule Bronner Berg und die Anna-von-FreybergGrundschule in Laupheim.
Weichenstellung ist ein Projekt der Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius. Umgesetzt wird es in BadenWürttemberg von der Karl-SchlechtStiftung. Ziel ist es, mehr Chancengerechtigkeit in der schulischen Bildung zu erreichen. Denn in Deutschland wird der Bildungsweg eines Kindes nach wie vor maßgeblich von seinem sozialen Umfeld und Elternhaus beeinflusst. Das Projekt Weichenstellung will dies ausgleichen, indem es Grundschüler darin unterstützt, ihr Potenzial für den gymnasialen Bildungsweg zu verwirklichen. Dabei steht die Förderung der Persönlichkeit im Vordergrund.
19 Schüler aus dem Landkreis
Dieses Jahr wurden 19 Viertklässler aus dem Landkreis Biberach in das Projekt aufgenommen. Auswahlkriterien waren ihr Entwicklungspotenzial und ihre Leistungsbereitschaft sowie der Wunsch ihrer Eltern nach einer zielgerichteten Förderung. Zusätzlich wurden neun Lehramtsstudenten der Pädagogischen Hochschule (PH) Weingarten als Mentoren aufgenommen. Aktuell erhalten in Baden-Württemberg damit 65 Schüler Förderung von 24 Mentoren.
Aus dem Landkreis Biberach nehmen an dem Projekt teil die Birkendorf-Grundschule, die MittelbergGrundschule, das Pestalozzi-, das Wieland-, das Bischoff-Sproll-Gymnasium und die Dollinger-Realschule sowie in Bad Schussenried die JakobEmele-Realschule und das CasparMohr-Progymnasium sowie die beiden Laupheimer Grundschulen.
Die neuen Geförderten starten mit einer Exkursion. Die Gruppe aus dem Kreis Biberach unternimmt einen erlebnispädagogischen Ausflug mit allen Schülern und Mentoren des Landkreises. Auch in Ravensburg gibt es eine Gruppe, sie nimmt an einer interaktiven Führung durch das Stadtmuseum in Weingarten teil, bei der die Schüler das Museum selbständig erkunden und ihren Mentoren anschließend ihre Eindrücke präsentieren.
„Weichenstellung erfreut sich in Baden-Württemberg nicht nur bei den Pädagogen großer Zustimmung, sondern auch bei weiteren Bildungsakteuren. Zum neuen Schuljahr sind vier neue Förderer mit eingestiegen: im Landkreis Biberach die BrunoFrey-Stiftung und die Karl Jegg Stiftung, im Landkreis Ravensburg der Lions-Club Ravensburg und die Waisenhausstiftung Siloah“, teilt die KarlSchlecht-Stiftung mit, die sich der Idee verschrieben hat, „Führung in Business und Gesellschaft durch humanistische Werte zu verbessern“.
Im Kreis Biberach wurde das Projekt 2014 eingeführt. 2018 soll es erneut ausgeweitet werden. Weitere Kommunen haben laut Karl-SchlechtStiftung Interesse signalisiert.