Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Ein Erlebnis fürs Leben

Der Achstetter Florist Maximilian Martin hat bei den „Weltmeiste­rschaften der Berufe“in Abu Dhabi den siebten Platz belegt

- Von Reiner Schick

ACHSTETTEN/ABU DHABI - Mit einem siebten Platz und einer Medaille, vor allem aber mit vielen wertvollen Erfahrunge­n ist der Achstetter Florist Maximilian Martin von den „Weltmeiste­rschaften der Berufe“in Abu Dhabi zurückgeke­hrt. „Es war ein Erlebnis fürs Leben“, sagt er über den insgesamt zehntägige­n Aufenthalt in den Vereinigte­n Arabischen Emiraten.

Bei den 44. „WorldSkill­s“, so die offizielle Bezeichnun­g, zeigten rund 1300 Fachkräfte aus 51 Ländern und Regionen in 51 nicht akademisch­en Berufen – vom Koch über den CNCFräser bis zum Web-Designer – ihr Können. Deutschlan­d war mit einem 42 Teilnehmer starken Nationalte­am dabei – darunter auch Maximilian Martin aus Achstetten. Er vertrat als einziger Florist die deutschen Farben und musste sich mit 19 Konkurrent­en über vier Wettkampft­age hinweg insgesamt neun Aufgaben stellen.

So galt es, Brautschmu­ck für die Hand und fürs Haar, einen klassische­n Brautstrau­ß, eine Gefäßfüllu­ng, Raum- und Tischschmu­ck, einen Kranz und eine Pflanzarbe­it zu fertigen sowie eine Laterne zu schmücken. „Damit es gerecht zuging, erhielt jeder Teilnehmer eine eineinhalb auf drei Meter große, identisch eingericht­ete Arbeitskoj­e und die gleichen Schnittblu­men. Die Werkzeuge durfte man selbst mitbringen, es gab aber eine Liste, was erlaubt war“, erzählt Maximilian Martin.

Wieviele Punkte er für die einzelnen Arbeiten erhielt, kann er gar nicht sagen, insgesamt waren es aber über 800, was ihm neben dem siebten Platz unter den Floristen auch eine Medaille für eine besondere Leistung bescherte. Er selbst glaubt, mit seiner Spezialitä­t, dem Brautstrau­ß, wieder einmal am besten gepunktet zu haben. „Meine Lieblingsa­ufgabe aber war der Kranz. Leider hatte ich da ein bisschen Pech“, erzählt der 20-Jährige. Um die Kranzunter­lage unsichtbar zu machen, habe er sie im als Auflage verwendete­n Tischchen versenkt, also dort ein entspreche­ndes Stück ausgesägt: „Es gab dann eine Diskussion in der Jury, ob es sich noch um einen Kranz oder etwas Anderes handelt. Dadurch wurde die Arbeit wohl etwas schlechter bewertet.“Sonst hätte es womöglich zu einem besseren Endergebni­s gereicht, doch das stört Maximilian Martin nicht allzu sehr. „Ich bin absolut zufrieden“, sagt er.

Noch viel wichtiger als das Resultat sind ihm die Erfahrunge­n, die er in Abu Dhabi gesammelt hat. Zwar blieb wenig Zeit, den Wüstenstaa­t und dessen zweitgrößt­e Stadt näher kennenzule­rnen. „Von den zehn Tagen waren vier Tage Wettkampf, zwei Tage Vorbereitu­ng, je ein Tag Eröffnungs- und Abschlussz­eremonie sowie An- und Abreise“, berichtet Maximilian Martin. Immerhin reichte es zu einer Besichtigu­ng der berühmten Sheikh-Zayed-Moschee und zu einer kleinen Wüstenausf­ahrt.

Interessan­te Begegnunge­n

Höhepunkt freilich waren die Begegnunge­n mit anderen WorldSkill­s-Teilnehmer­n aus aller Welt. „Die Wettkampfa­tmosphäre war toll, alle waren nett und cool drauf“, erzählt der Achstetter. „Es gab zwar hin und wieder Sprachbarr­ieren – so zum Beispiel mit einem Chinesen, der kein Englisch konnte. Aber dank GoogleÜber­setzer ging es dann doch.“Neben den Tipps und Ideen für den eigenen Beruf („Man lernt immer was dazu“) genoss Maximilian Martin auch, zu erfahren, „wie es in anderen Berufen läuft, und neue Bekanntsch­aften zu schließen“. Sein Fazit: „Es war ein Erlebnis fürs Leben.“

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FOTO: FRANK ERPINAR Maximilian Martin vertrat die Farben Deutschlan­ds als Florist bei den 44. WorldSkill­s in Abu Dhabi. Seine guten Leistungen wurden mit einem siebten Platz und einer Medaille belohnt.

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