Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Ein böser Zahlenfehler schlägt uns auf die Leber
Zahlenfehler sind ein beliebtes Genre in Zeitungen. Da werden schnell mal – wie in der Samstagsausgabe der „Schwäbischen Zeitung“auf der Seite Drei geschehen – aus 64 Tonnen Gänsestopfleber „64 Millionen Tonnen“. Natürlich wäre es uns im Sinne des Tierwohls lieber gewesen, wir hätten die schöne Zahl Null hinschreiben können. Doch das hätte mit der Wahrheit ebenso viel zu tun gehabt wie unsere Behauptung, jeder Bundesbürger habe im Jahr 2016 knapp eine Tonne Gänsestopfleber zu sich genommen.
Während wir unseren aufmerksamen Lesern Rainer B. aus Friedrichshafen und Klaus N. aus Ravensburg vielmals für diesen Hinweis danken, deuten wir mit nacktem Zeigefinger auf all die anderen Publikationen, die sich der Leserwirrung in skandalösem Maße schuldig gemacht haben. Beispiele? Gerne – Rudi Völler sagte einmal: „Zu 50 Prozent stehen wir im Viertelfinale, aber die halbe Miete ist das noch lange nicht!“
Auch die Wissenschaft dreht gelegentlich an Zahlen. Berühmtester Fall ist der Eisengehalt von Spinat. Generationen von Eltern quälten Generationen von Kindern mit dem Grüngemüse in der Annahme, 100 Gramm Spinat enthalte 35 Milligramm Eisen. Tatsächlich sind es nur 3,5 Milligramm, also zehn Prozent der ursprünglich angenommenen Menge. Oder wie Rudi Völler sagen würde: „Aber ein Zehntel ist das noch lange nicht.“Wir entschuldigen uns jedenfalls für den Fehler vom Samstag bei unseren Lesern. Und vor allem bei den Gänsen, weil auch 64 Tonnen Stopfleber noch reichlich zu viel sind. (nyf)