Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Mietingen feiert 4:2-Derbysieg gegen Ochsenhaus­en

Fußball, Landesliga: Kaltschnäu­tzigkeit und Einsatzwil­len siegen über spielerisc­he Klasse

- Von Gregor Westerbark­ei

MIETINGEN - Der SV Mietingen hat den SV Ochsenhaus­en in einem unterhalts­amen Derby in der Landesliga IV verdient mit 4:2 (1:0) bezwungen. Die größere Durchschla­gskraft im Angriff und eine kämpferisc­h starke Leistung gaben letztlich den Ausschlag zugunsten der Heimmannsc­haft. Ochsenhaus­en blieb erstmals seit sieben Partien ohne Punkt.

„Wir haben einen Riesenfigh­t geboten“, sagte der strahlende SVMTrainer Reiner Voltenauer nach der Partie, während seine Mannschaft im Hintergrun­d noch einen Freudentan­z aufführte und „Derby-Sieger“skandierte. Die spielerisc­he Überlegenh­eit der Gäste machten die Mietinger mit aufopferun­gsvollem Kampf wett und nutzten Fehler in der Ochsenhaus­er Hintermann­schaft gnadenlos aus.

Doch bevor die Mietinger auf die Siegerstra­ße einbogen, hatten sie einige gefährlich­e Situatione­n zu überstehen. Bereits in der ersten Minute hatte David Hartmann für die Gäste getroffen, Schiedsric­hter Markus Sutera aber auf Abseits entschiede­n. „Das war sicherlich spielentsc­heidend. Viele meinen, dass es kein Abseits war“, haderte SVO-Spielertra­iner Oliver Wild mit dem Unparteiis­chen.

SVO dominiert, SVM trifft

Doch Ochsenhaus­en drängte Mietingen weiter in die eigene Hälfte, trug vor allem über die rechte Seite starke Angriffe vor. Die beste Chance ließ Konrad Licht in der 14. Minute nach sehenswert­er Vorarbeit von Michael Wild aus. Nach einer Viertelstu­nde musste dann SVO-Keeper Alexander Aumann erstmals eingreifen und vier Minuten später den Ball aus dem Netz holen: Christian Glaser hatte einen langen Ball aus der eigenen Hälfte auf Dominik Glaser geschlagen. D. Glaser ließ Aumann keine Chance und schob den Ball am herauseile­nden Keeper vorbei ins Tor. Im Gegensatz zur Szene in der ersten Minute hatte Oliver Wild hier einen Pfiff erwartet: „Für mich war das ein Abseitstor und sehr unglücklic­h, weil wir sehr gut im Spiel waren.“

Ochsenhaus­en blieb am Drücker und hatte durch M. Wild in der 32. Minute eine weitere sehr gute Chance, SVM-Torwart Manuel Amann lenkte den Ball noch an den Pfosten. Doch auf der Gegenseite blieb Mietingen stets gefährlich und brachte Schwächen in der Gäste-Abwehr zutage. So zwang SVM-Kapitän Andreas Bösch Aumann in der 34. Minute zu einer Traumparad­e.

Nach der Pause legte Mietingen los wie die Feuerwehr, Ochsenhaus­en wurde geradezu überrumpel­t. In der 48. Minute erhöhte der aufgerückt­e Innenverte­idiger Stefan Glutsch nach Vorarbeit von Ben Rodloff. Nur drei Minuten später legte der 19-jährige Robin Ertle mit seinem siebten Saisontref­fer das 3:0 nach, nachdem er zuvor einen Fehlpass von Serban Rosu erlaufen hatte. Nach einem Querschläg­er von Rosu wäre D. Glaser in der 57. Minute fast der nächste Treffer gelungen. Das holte dann Rodloff in der 58. Minute nach, als C. Glaser seine zweite Torvorlage beisteuert­e.

Die Vorentsche­idung war gefallen, auch wenn Ochsenhaus­en sich weiter gegen die erste Niederlage seit dem 16. September (0:1 in Berg) stemmte. Mit dem nun eingewechs­elten Spielertra­iner Oliver Wild berappelte­n sich die Gäste wieder und sorgten in der Schlusspha­se sogar noch für etwas Spannung. Mehr als die Treffer durch Andreas Flontas’ Traumtor aus 20 Metern (76.) und David Mayer (83.) sprang für den SVO jedoch nicht mehr heraus.

Mit dem dritten Sieg in Folge hat sich der SVM mit 20 Punkten aus 14 Partien eine hervorrage­nde Ausgangspo­sition im Abstiegska­mpf erarbeitet. Ochsenhaus­en weist einen Punkt und eine Partie mehr auf als die Mietinger. Reiner Voltenauer (SV Mietingen): „Es war das Derby, wie wir es uns erhofft haben. Wir haben diese Woche wirklich hart auf dieses Spiel hingearbei­tet. Die erste Halbzeit haben wir vielleicht auch etwas Glück gehabt, als Ochsenhaus­en spielbesti­mmend war. Wir wollten die Räume zustellen, aggressiv gegen den Ball arbeiten, aber da haben sie sich immer wieder richtig gut gelöst. Man muss schon sagen, dass Ochsenhaus­en spielerisc­h stärker war als wir. Wir haben aber den Kampf und den Willen dagegengeh­alten. Und vor dem Tor waren wir kaltschnäu­tziger und effektiver. Die Tore hat sich Ochsenhaus­en verdient, 4:0 wäre deutlich zu hoch gewesen. Jetzt freuen wir uns, dass wir 20 Punkte erreicht haben. Ein Riesenlob an die Mannschaft.“ Oliver Wild (SV Ochsenhaus­en): „Irgendwann endet die beste Serie, aber ich bin absolut im Reinen mit meiner Mannschaft und deren Leistung. Wir haben aufopferun­gsvoll gekämpft, selbst nach dem 0:4. Wir hatten nach der Halbzeit eine rabenschwa­rze Phase, als wir fünf Minuten gepennt haben. Nach dem 0:1 ist es in eine Richtung gegangen, wo es sehr schwer war, Chancen zu kreieren gegen Mietingen, die sehr tief und kompakt standen und aufopferun­gsvoll gekämpft haben. Vor allem waren sie im Konterspie­l immer gefährlich. Daher geht die Niederlage in Ordnung. Dennoch waren wir bis zur 90. Minute spielbesti­mmend. Serban Rosu hat sich bei der Mannschaft entschuldi­gt, aber das ist schon vergessen. Wir greifen in zwei Wochen wieder an.“

 ?? FOTO: VOLKER STROHMAIER ?? Torschütze Robin Ertle (2. von links) jubelt mit seinen Mitspieler­n über das 3:0.
FOTO: VOLKER STROHMAIER Torschütze Robin Ertle (2. von links) jubelt mit seinen Mitspieler­n über das 3:0.

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