Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Ohne Kratzer durch die Raubtier-Wochen
Dritter Sieg in Folge – Ulmer Basketballer bezwingen Löwen Braunschweig 88:77
ULM - Den Umgang mit gefährlichen Tieren haben sie in Ulm raus. Nach den Eisbären Bemerhaven und den Tigers Tübingen bewies Rathiopharm Ulm auch beim 88:77 (39:40)Sieg gegen die Löwen Braunschweig echte Dompteur-Qualitäten und verbuchten damit den dritten Sieg innerhalb der Raubtier-Wochen. Doch ist der Hauptrundensieger der vergangenen Saison vom mitreißenden Basketball vergangener Tage oder gar einer Dominanz in der Liga weiterhin meilenweit entfernt.
„Uns ist heute vier Minuten der Sprit ausgegangen und das hat uns das Spiel gekostet“, resümierte Braunschweig-Coach Steven Clauss, der den wegen Krankheit abwesenden Headcoach Frank Menz in Ulm an der Seitenlinie vertrat. Und waren es wirklich eben jene angesprochenen vier Minuten im vierten Viertel, in denen die Ulmer aus einem 64:64 eine 83:68-Führung machten, die für den deutlichen Sieg sorgten. Bis dahin war es ein ausgeglichenes Spiel, viel Kampf und etwas Krampf. Vor allem Kapitän Per Günther war es wieder einmal, der sein Team mit aggressivem Auftreten und seinen Dreier-Würfen im Spiel hielt.
„Die Art, wie wir uns im vierten Viertel präsentiert haben, war gut. Bis dahin wurden wir sehr unter Druck gesetzt und waren oft in Bedrängnis“, so Ulm-Coach Thorsten Leibenath, der gleich eine Erklärung für die Leistung hinterherschob: „Das liegt auch daran, dass wir uns als Mannschaft noch nicht ganz gefunden haben, das führt dann zu einer gewissen Unsicherheit und die hat man manchmal gemerkt.“
Dass die Ulmer nach dem Umbruch im Sommer und dem anschließenden Fehlstart in der Liga mit vier Niederlagen in Folge in der Basketball-Bundesliga trotzdem immer besser in Schwung kommen, war allerdings auch zu sehen.
„Wir haben heute über die Verteidigung gewonnen. Das spricht auch für den Charakter der Mannschaft“, so Leibenath: „Natürlich bin ich nicht zufrieden, dafür war zu viel nicht gut.“Ein positiver Aspekt war für Leibenath Jerrelle Benimon, der sein Heimspieldebüt gab und seit zwei Wochen die siebte Ausländerposition im Team besetzt. „Als Außenstehender bewertet man die Spieler ja immer gerne nach ihren Punkten, aber ich bin auch so sehr zufrieden mit seiner Leistung, weil sein Entscheidungsverhalten sehr gut war“, erklärte Leibenath.
Ob der 2,03 Meter große und 111 Kilogramm schwere Amerikaner,, der als Center und Forward eingesetzt werden kann und einen TryOut-Vertrag besitzt, länger in Ulm bleiben wird, darauf will sich der Coach noch nicht festlegen: „Er ist eine klare Bereicherung und grundsätzlich verpflichten wir Spieler auch nicht nur für vier Wochen, aber ich werde eben auch diese Zeit abwarten und dann die Frage beantworten.“