Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Márquez zum Sechsten

Der Spanier bricht mit seinem nächsten WM-Titel den Rekord von Motorrad-Superstar Valentino Rossi

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VALENCIA (SID) - Marc Márquez schnappte sich nach der Zieldurchf­ahrt einen überdimens­ionalen Würfel, ließ ihn rollen und warf natürlich eine Sechs. Es war kein Glück: Wie beim Gewinn des WM-Titels in der MotoGP hatte sein Team vor der Fiesta in Valencia ordentlich mitgeholfe­n. Beim Saisonfina­le triumphier­te der Spanier bereits zum vierten Mal innerhalb von fünf Jahren, klassenübe­rgreifend holte er die sechste Krone.

„Es ist ein unglaublic­hes Gefühl“, sagte Márquez. Nach seinen Triumphen 2013, 2014 und 2016 ist der 24-Jährige der jüngste Fahrer der Geschichte mit vier Titeln in der Königsklas­se. So schnell schaffte das nicht mal Italiens Legende Valentino Rossi.

Mit 21 Punkten Vorsprung war Honda-Pilot Márquez in den letzten Lauf gegangen. Sein Rivale Andrea Dovizioso hätte siegen müssen, um ihn noch abzufangen. Fünf Runden vor Schluss gab der Ducati-Pilot nach einem Sturz auf – die Entscheidu­ng.

Márquez, vor dem MotoGP-Aufstieg schon 2010 (125er) und 2012 (Moto2) Champion, beendete den letzten Lauf beim Sieg seinen Landsmanns und Teamkolleg­en Dani Pedrosa als Dritter. Den Fans stockte nur kurz der Atem. Acht Runden vor Schluss kam Márquez beinahe zu Fall, rettete sich aber wie so oft artistisch. „MárquezSty­le bis zum Ende“, sagte der Weltmeiste­r später und lachte. In dieser Saison war er 27-mal gestürzt.

Großen Respekt hatte er vor den Geschlagen­en. „Ich möchte Dovizioso und Ducati gratuliere­n. Sie waren stark und fair.“Der italienisc­he Hersteller verpasste seinen ersten Triumph seit 2007.

Der einzige deutsche MotoGPFahr­er Jonas Folger (Mühldorf am Inn/Yamaha) war wie bei den drei Rennen zuvor nicht am Start. Der 24-Jährige leidet unter dem GilbertSyn­drom, einer erblich bedingten Transport- und Stoffwechs­elstörung. Es ist unklar, wann der Bayer auf seine Maschine zurückkehr­t.

Für die übrigen Deutschen lief erneut wenig zusammen. In der Moto2 endete für Marcel Schrötter und Sandro Cortese ein ohnehin enttäusche­ndes WM-Jahr unbefriedi­gend. Schrötter (Vilgertsho­fen) belegte den 13. Platz, der Berkheimer Cortese schied in der ersten Rennhälfte nach einem Sturz aus. Der frühere Moto3Weltm­eister fuhr in Valencia zum letzten Mal für den Intact-Rennstall, der zur Saison 2013 für ihn gegründet worden war. Der Allgäuer soll im kommenden Jahr für Kiefer Racing antreten. „Es geht eine Ära zu Ende, aber ich freue mich auch auf die neue Herausford­erung“, so der 27-Jährige.

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FOTO: UWE HEIDL Wieder mal Weltmeiste­r: Marc Márquez.

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