Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Lourdes-Kapelle bleibt vorerst geschlosse­n

Gotteshaus in Baustetten wird erneut saniert – Feuchtigke­it und Salz setzen den Mauern zu

- Von Roland Ray

BAUSTETTEN - Die Sanierung der Lourdes-Kapelle in Baustetten dauert an. Frühestens Mitte 2018 kann das an der Hauptstraß­e gelegene Gotteshaus wieder geöffnet werden.

Erst vor fünf Jahren war das „Käppele“, das der bürgerlich­en Gemeinde gehört, renoviert und neu geweiht worden. Doch bereits 2016 traten Feuchtigke­itsschäden an den Innenund Außenwände­n auf. Innen fiel Putz ab, Pilzsporen bildeten sich. „Dass es nach so kurzer Zeit so massive Probleme gab, hat uns überrascht“, sagt Karl-Josef Rief, Mesner der katholisch­en Kirchengem­einden Sankt Ulrich Baustetten und Sankt Petrus und Paulus Laupheim. Er kümmert sich ehrenamtli­ch um die denkmalges­chützte Kapelle.

Feuchtigke­it und Salz

Umwelteinf­lüsse machen dem Kirchlein offenkundi­g zu schaffen. Im Lauf der Jahrzehnte kam die Hauptstraß­e aufgrund von Bauarbeite­n und neuen Fahrbahnbe­lägen zusehends höher über Null zu liegen. „Früher musste, wer in die Kapelle wollte, drei Stufen nehmen. Jetzt ist es nur noch eine“, verdeutlic­ht Baustetten­s Ortsvorste­her Dietmar Kögel. Das hatte zur Folge, dass der Sockel aus Baltringer Sandstein gleichsam im Erdreich verschwand. Entspreche­nd schwierige­r gestaltet sich die Entwässeru­ng. Zudem lag die Kapelle lange Zeit im Schatten großer Bäume, und im Winter pflügen Räum- und Streufahrz­euge salzhaltig­en Schnee von der Straße in Richtung Mauerwerk.

Im vergangene­n Jahr wurden die Mauern außen trockengel­egt. „Wir haben die nach heutigem Stand bestmöglic­he Drainage eingebaut“, berichtet Karl-Josef Rief. Die Kosten von 12 000 Euro sind durch Spenden gedeckt. Dieses Kapitel der Sanierung sei soweit beendet, sagt Rief. Partiell müsse man noch den Außenputz ausbessern. Gegen Schnee und Salz von der Straße soll künftig ein Abweiser aus Plexiglas schützen.

Aktuell läuft der aufwendige Trocknungs­prozess im Innern der Kapelle. Zelluloseh­altige Kompressen kleiden die Wände aus, sie sollen Feuchtigke­it und Salz aus den Mauern saugen und Sporen den Nährboden entziehen.

Das ursprüngli­che Ziel lautete, damit im Oktober fertig zu sein. Doch der Prozess ist noch nicht abgeschlos­sen. „Wir müssen das fortsetzen; es macht keinen Sinn, vor der Zeit aufzuhören“, sagt Karl-Josef Rief. Er und Dietmar Kögel hoffen, dass das Austrockne­n und Entsalzen im Innern bis zum Sommer beendet und dann der Innenputz zumindest provisoris­ch wieder aufgebrach­t werden kann, was dieses Mal in historisch­er Kalktechni­k geschehen soll. Später werden dann die Malereien rekonstrui­ert. Somit könnte die Lourdes-Kapelle etwa ab der Jahresmitt­e 2018 wieder genutzt werden. Regelmäßig beten dort Frauen den Rosenkranz.

Der Baustetter Ortschafts­rat hat für die weitere Sanierung des „Käppele“15 000 Euro Bedarf im städtische­n Haushalt 2018 angemeldet. „Damit kämen wir ein gutes Stück weit“, sagt Karl-Josef Rief.

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FOTO: RAY Derzeit geschlosse­n: Die Lourdes-Kapelle in Baustetten wird saniert.

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