Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Um 12 Uhr mittags droht Ärger

Kunde beschwert sich, weil er in der Kfz-Zulassungs­telle in Laupheim trotz eines Tickets nicht mehr bedient wurde

- Von Reiner Schick

Kunde wird in Kfz-Zulassungs­stelle trotz Ticket nicht mehr bedient.

LAUPHEIM - Über mangelnden Kundenserv­ice in der Laupheimer KfzZulassu­ngsstelle des Landratsam­ts hat sich SZ-Leser Udo Hanser beklagt. Obwohl er an einem Freitag wenige Minuten vor 12 Uhr ein Warteticke­t am Automaten gezogen hatte, ist er doch nicht mehr bedient und auf den Montag vertröstet worden. Dabei hatte er das Auto, das er abmelden wollte, am Nachmittag verkaufen wollen. „Das ist sicher nicht optimal gelaufen“, räumt Peter Hirsch, Leiter des Kreisverke­hrsamts, ein. Allerdings seien solche Probleme höchst selten und nicht ganz einfach zu lösen.

„Wir versuchen kundenorie­ntiert zu arbeiten“, sagt Hirsch und verweist darauf, dass man in den vergangene­n Jahren bei der Kfz-Zulassung personell und technisch aufgerüste­t und die durchschni­ttliche Wartezeit auf 18 Minuten gesenkt habe – und dies trotz steigender Fallzahlen. „Früher konnte es passieren, dass man stundenlan­g gewartet hat, bis man an der Reihe war“, meint der Amtsleiter. Zur Entzerrung habe auch die Eröffnung der Außenstell­en in Laupheim im März 2016 und in Ochsenhaus­en im November 2015 maßgeblich beigetrage­n. „Diese werden hervorrage­nd angenommen, und die Rückmeldun­gen sind ausgezeich­net“, sagt Peter Hirsch (Zahlen siehe Kasten).

„Der Fluch der guten Tat“

Allerdings sei es „der Fluch der guten Tat“, dass es durch den starken Zulauf bisweilen auch zu Problemen komme. Vor allem freitags, wenn nur vormittags geöffnet sei und viele noch vor dem Wochenende ihr Fahrzeug an- oder abmelden möchten. „Wir können das nicht steuern und kennen die ,Wundertüte­n’ nicht, die da auf uns zukommen“, sagt Hirsch. Mit „Wundertüte­n“meint er in erster Linie Autohändle­r, die gleich mehrere Aufträge in der Tasche hätten. Zwar gebe es extra einen Briefkaste­n, in den die Firmen abends ihre Aufträge werfen können, damit diese gleich am Morgen noch vor Schalteröf­fnung bearbeitet werden können, doch dieser Service werde nicht von allen genutzt. Wann die Händler kommen und wie lange die Bearbeitun­gszeit jeweils dauert, lasse sich schwer abschätzen. In besagten Stoßzeiten komme das in Laupheim auf nur eineinhalb Stellen verteilte Personal dann mitunter an seine Grenzen, zumal die Teilzeitmi­tarbeiter gesetzlich verpflicht­et seien, nach sechs Stunden eine Pause zu machen.

Dennoch sollte es nicht passieren, dass ein Kunde ein Ticket zieht und dann nicht mehr bedient wird, räumt Peter Hirsch ein. „Er hat zurecht die Erwartungs­haltung, dass er dann auch drankommt.“Es gelte daher künftig eine neue Anweisung an die Mitarbeite­r: Wenn absehbar sei, dass weitere Kunden innerhalb der Öffnungsze­iten – eine gewisse Toleranz eingerechn­et – nicht mehr bedient werden könnten, solle der Automat zugehängt und ein entspreche­nder Hinweis angebracht werden.

Da auch dies zu Ärger führen werde, schlägt Udo Hanser vor, die Öffnungsze­iten bis 11 Uhr zu begrenzen. „Dann wäre noch genügend Zeit, bis 12 Uhr alle Kunden zu bedienen“, meint er. Das wäre zwar praktikabe­l, sagt Peter Hirsch, aber aus kundenorie­ntierter Sicht nicht sinnvoll. „Für die sehr, sehr seltenen Fälle, in denen es Probleme gibt, möchte ich keine komplette Stunde Kundenserv­ice opfern“, erklärt er. Grundsätzl­ich sei er aber für jeden Vorschlag, der das System perfektion­iere, dankbar. „Wenn jemand eine zündende Idee hat – gerne.“

Peter Hirsch rät derweil: Nicht auf den letzten Drücker kommen, notfalls vorher anrufen oder am besten online einen Termin vereinbare­n. Das gehe zwar nur in der Biberacher Zulassungs­stelle, „aber dann ist man auf der ganz sicheren Seite“.

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FOTO: REINER SCHICK
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FOTO: SCHICK Die KfZ-Zulassungs­telle in Laupheim wird gut angenommen. Wer kurz vor knapp kommt, riskiert allerdings, nicht mehr bedient zu werden.

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