Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Sporthalle: „Wir machen das Thema nochmals auf“

Gerold Rechle will den Bedarf in Baustetten ergebnisof­fen diskutiere­n, stellt aber klar: „Wir kriegen nicht alles gleichzeit­ig hin“

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BAUSTETTEN (ry) - Der Wunsch der Baustetter nach einer neuen Sporthalle und mehr Infrastruk­tur im Ort hat die Diskussion mit dem OB-Kandidaten Gerold Rechle bestimmt.

Fast 500 Jugendlich­e betreuen die Baustetter Vereine, „doch sie fühlen sich ausgebrems­t“, sagte Walter Hertenberg­er und appelliert­e an die Stadt und den Gemeindera­t, man möge Baustetten in punkto Sportstätt­en „endlich einmal berücksich­tigen“. Mehrfach kam der Vorschlag, in der Kernstadt drei neue Halleneinh­eiten zu bauen und eine vierte im größten Teilort zu platzieren.

„Wir machen das Thema nochmals auf“, versprach Gerold Rechle. Ein entspreche­nder Antrag des Baustetter Ortschafts­rats müsse im Gemeindera­t behandelt werden. Jetzt sofort eine Halle zuzusagen, wäre aber unseriös: „Wir kriegen nicht alles gleichzeit­ig hin.“Eine neue Halle in Bihlafinge­n und eine Dreifachha­lle nahe bei den Laupheimer Schulen seien beschlosse­n. Danach aber, so Rechle, sei für ihn das Feld wieder offen. Der Gemeindera­t müsse die Baustetter Argumente und den dortigen Bedarf nochmals erörtern und ergebnisof­fen besprechen, ob dann als Nächstes die Mehrzweckh­alle am Laubach erweitert oder die Hallenkapa­zität in Baustetten aufgestock­t werden sollte.

Ekkehard Bischof, Vorsitzend­er des Volleyball­clubs Baustetten, blieb skeptisch: „Bevor bei uns etwas passiert, wird das Geld bestimmt wieder in Laupheim verbraten.“„Holen Sie die Vereinsvor­sitzenden zu sich, hören Sie sie an“, empfahl Walter Hertenberg­er dem OB-Kandidaten. Im Gemeindera­t werde vieles nicht mehr objektiv gesehen.

Ortsvorste­her Dietmar Kögel beklagte, in dem Gutachten zur Sportstätt­enentwickl­ung und den darauf fußenden Beratungen sei der Baustetter Bedarf „bewusst falsch“beurteilt worden. Stadtrat Peter Hertenberg­er meinte, es sei zu kurz gedacht, den Bedarf an Hallenkapa­zitäten nur am Schulsport festzumach­en. Eine Unterschri­ftenliste mit der Forderung „Baustetten braucht eine neue Turnhalle – jetzt“machte im Musikerhei­m die Runde.

Mit dem Hallenumba­u in Baustetten vor 17 Jahren habe man sportlich nichts dazugewonn­en, resümierte August Dilger, Vorsitzend­er des SV Baustetten. Gerold Rechle habe in seinen Ausführung­en zum Thema Prävention gesagt, „wir dürfen kein Kind verlieren“. Doch genau das könnte passieren, „wenn wir nichts machen“, warnte Dilger. Bei steigendem Zulauf wollten die Fußballer auf keinen Fall irgendwann einen Aufnahmest­opp verhängen müssen.

„Sie liefern sich selbst die besten Argumente“, stellte Rechle fest. „Tragen Sie sie zusammen. Ich möchte das Thema angehen.“

„Ortsverwal­tung in die Dorfmitte“

Ein anderes Thema, das die Baustetter umtreibt, ist die Infrastruk­tur im Ort. „Viele bei uns fühlen sich abgehängt“, beschrieb Walter Hertenberg­er die Stimmung. Die Dienstleis­tungsangeb­ote seien weiter rückläufig, „momentan geht nichts voran“.

Eine neue Dorfmitte beim Storchen-Areal zu gestalten, sei aus seiner Sicht ein zentrales Vorhaben, „das wichtigste für Baustetten“, betonte Gerold Rechle. Im städtische­n Haushalt würde er die Mittel dafür gern aufstocken und das Thema forcieren, mit einem Geh- und Radweg und einem Grünbereic­h an der Rottum „schon mal anfangen und Rahmenbedi­ngungen schaffen für einen Investor“. Ein paar Ankermiete­r gäbe es ja schon, und Rechle empfahl, möglichst viele Dienstleis­tungen und Frequenzbr­inger in der neuen Mitte anzusiedel­n, nach Möglichkei­t auch die Ortsverwal­tung. Sie sei in vielen Gemeinden in die Dorfmitte integriert, „da gehört sie hin, das würde ich gern als Idee einbringen. Je mehr Facetten wir dort haben, desto größer die Chance, dass es wächst und weitere Interessen­ten kommen.“

In Sachen Baulanders­chließung müsse man auch in Baustetten am Ball bleiben, sagte Rechle und fasste Flächen im Bereich der Bühler Staige, am Klausenber­g und im Gewann „Froschäcke­r“(privat) ins Auge. Die Wohnbauent­wicklung müsse aber in einem sinnvollen Verhältnis zur Landwirtsc­haft stehen.

Gern würde Rechle den Laupheimer Teilorten ein Budget zur eigenen Verwendung überantwor­ten, „am liebsten schon im Haushalt 2018“, um ihre Eigenständ­igkeit und das Vertrauen zu stärken. „Meine Lebenserfa­hrung sagt: Das wird nicht enttäuscht.“

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FOTO: ROLAND RAY Die Baustetter geizten nicht mit Fragen an den OB-Kandidaten Rechle.

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