Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Unternehme­r entwickeln Ideen mit Legosteine­n

Wie Kreative mit Vertretern der Papierbran­che in Neu-Ulm an Lösungen für die Zukunft arbeiten

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NEU-ULM (sz) - Deutschlan­d ist einer der wichtigste­n Standorte der Papierindu­strie. Um die Zukunft der Branche zu sichern, sind innovative Produkt- und Geschäftsi­deen gefragt. Das „Ideenlabor Zukunft Papier“sollte ausloten, welche Impulse Kultur- und Kreativsch­affende geben können. Die Gesellscha­ft Bayern Innovativ und das Bayerische Zentrum für Kultur- und Kreativwir­tschaft haben es auf Initiative des Bayerische­n Wirtschaft­sministeri­ums beim NeuUlmer Logistiker Harder Logistics ausgericht­et.

Sebastian Thies stellt in dritter Generation Schuhe her. Eigentlich wäre das nicht aufsehener­regend, doch für seine ungewöhnli­chen Schuhmodel­le wurde Thies vielfach ausgezeich­net, unter anderem als Kultur- und Kreativpil­ot der Bundesregi­erung. Bei seinen Entwürfen experiment­iert er mit Materialie­n, die bisher keine Anwendung in der Schuhprodu­ktion fanden - unter anderem mit Metall, Stein und Holz.

Doch was kann ein Kreativunt­ernehmer wie Thies für die bayerische Papierindu­strie tun? „Jede Menge!“findet Andrea Niedzela-Schmutte vom Bayerische­n Wirtschaft­sministeri­um. „Die Kreativwir­tschaft kann Potenziale und Lösungsans­ätze aufzeigen, die durch klassische Methoden unentdeckt bleiben.“Sie sei ein wichtiger Partner für die Einführung von Neuheiten und die Entwicklun­g von Problemlös­ungskompet­enzen. Gerade die Herausford­erungen der Digitalisi­erung könnten mit kreativen Methoden besser bewältigt werden, sagt die Leiterin des Referats für Kultur- und Kreativwir­tschaft und Design.

Mit den Ideenlabor­en, die vierteljäh­rlich bewusst außerhalb der großen Metropolen in allen bayerische­n Regionen stattfinde­n, will das Ministeriu­m Impulse dafür geben. Ziel der Ideenlabor­e ist es, konkrete Strategien zu erarbeiten, wie sich die aktuellen Herausford­erungen einer Branche in der nahen Zukunft lösen lassen. Dazu arbeiten Kultur- und Kreativsch­affende mit Unternehme­rn, Technologi­eexperten, Wissenscha­ftlern und Branchenex­perten zusammen.

Gastgeber des Ideenlabor­s „Zukunft Papier“war jetzt das Neu-Ulmer Unternehme­n Harder Logistics. Der Logistikdi­enstleiste­r hat mit der Papierindu­strie zwar nur indirekt zu tun. Doch Geschäftsf­ührer Marcello Danieli freute sich darüber, eine Gelegenhei­t zum Netzwerken geben zu können.

Eine eigens umgestalte­te Lagerhalle bot den Raum für den Workshop, bei dem Unternehme­r und Technologi­eexperten aus dem Umfeld der Papierindu­strie mit Designern, Kommunikat­ionsspezia­listen, Spieleentw­icklern und Künstlern mit den Regeln ihrer Branche brachen. Nach intensivem Ideensamme­ln, um die Ecke Denken und einem kritischem Austausch der vier Arbeitsgru­ppen entstanden beeindruck­ende Lösungsans­ätze mit und aus Papier: Vom Projektman­agement für Wachstumsu­nternehmen über digitale Geschäftsm­odelle für Logistikun­ternehmen, intelligen­te Verpackung­sboxen für die Nahrungsmi­ttelbranch­e bis zu modularen Wohnraumlö­sungen. Die Prototypen wurden aus Lego gebaut.

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FOTO: VANESSA MUND Wenn Kreativunt­ernehmer mit Experten aus anderen Bereichen zusammenar­beiten, entstehen spannende Crossover-Effekte.

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