TTF wollen Aufwärtstrend bestätigen

Tischtennis, Bundesliga: Ochsenhausen gastiert beim Liganeuling TSV Bad Königshofen

OCHSENHAUSEN (sz) - Nach den wettbewerbsübergreifend zuletzt sechs Siegen in Serie wollen die TTF Liebherr Ochsenhausen die Aufholjagd in der Tischtennis-Bundesliga fortsetzen. Das ist nach dem bescheidenen Saisonstart auch weiter dringend nötig. Eine Niederlage am siebten Spieltag beim Liganeuling TSV Bad Königshofen (Sonntag, 15 Uhr) wäre fatal. Gerade weil sich die Oberschwaben in der Tabelle mit derzeit 6:6 Punkten an die Play-off-Regionen herangetastet haben.

Und der kommende TTF-Gegner kann etwas. Der TSV Bad Königshofen aus dem unterfränkischen Kreis Rhön-Grabfeld dominierte die 2. Bundesliga zuletzt zwei Jahre fast nach Belieben, nahm den Aufstieg aber erst wahr, als alles passte und die Voraussetzungen günstig waren. Mit einer sehr jungen Mannschaft möchte sich der TSV Schritt für Schritt im Oberhaus akklimatisieren in einer Saison, in der der Druck nicht allzu groß ist, da es keinen Absteiger geben wird.

Zwar ist der TSV momentan nur Tabellenvorletzter, dennoch hat man mit guten Leistungen bereits Akzente setzen können und noch keine Partie mit 0:3 verloren. Gegen Saarbrücken und Bergneustadt gab es knappe 2:3Niederlagen und gegen Grenzau souverän den ersten Bundesligasieg in der Vereinsgeschichte.

Wechselhaft spielende Nummer eins

Der 20-jährige Japaner Mizuki Oikawa, mit knappen 1,60 Meter Körpergröße und 55 Kilo ein Fliegengewicht, führt Königshofens Team an. Der World-Tour-erprobte Asiate hat in der Bundesliga bereits Bojan Tokic und Patrick Franziska geschlagen. Dennoch spielt der Weltranglisten-76. noch zu wechselhaft, was seine derzeitige 3:7-Bilanz erklärt.

Die Nummer zwei des TSV ist der 21-jährige deutsche Jungnationalspieler Kilian Ort. Der Weltranglisten-161. ist ein Eigengewächs des Vereins, um den herum man in den letzten Jahren stets das Team „gebaut“ hat, da der lokale Bezug und die Förderung der eigenen Talente den Unterfranken überaus wichtig sind. In Liga eins hat er momentan eine 1:6Bilanz.

Königshofens Nummer drei ist der 19-jährige Slowene Darko Jorgic. Der Weltranglisten-120. hat sehr gut eingeschlagen. Jorgic, sicher eines der größten Talente des Kontinents, steht aktuell mit einer 5:3-Bilanz da. Und dann gibt es noch einen Mann für alle Fälle, einen in der Bayernliga „geparkten“japanischen Abwehrspieler namens Koudai Hiraya, den keiner außer den Bad Königshofenern selbst wirklich kennt. Er spielt keine World Tour, taucht nicht in der Weltrangliste auf und bereitet sich dem Vernehmen nach gerade auf eine Trainerkarriere vor. Da Not am Mann war, warf der japanische TSV-Trainer Koji Itagaki jenen Hiraya gegen Grenzau in die Partie - und der besiegte sogleich den Weltranglisten-33. Kou Lei.

Während der Gastgeber gegen die TTF nichts zu verlieren hat, sind die Ochsenhauser letztlich zum Siegen verdammt und haben weitaus mehr Druck standzuhalten. Mit Simon Gauzy, Hugo Calderano, Yuto Muramatsu, Jakub Dyjas und Joao Geraldo stehen den TTF alle Spieler zur Verfügung und sind top motiviert. Cheftrainer Dubravko Skoric hat die Qual der Wahl bei der Aufstellung.

Für TTF-Präsident Kristijan Pejinovic ist Bad Königshofen eine Bereicherung für die Liga. Er hat auch Respekt vor dem Neuling. „Wir müssen vorsichtig an das Spiel herangehen, da der TSV selber nichts zu verlieren hat. Sie können daheim vor gefüllten Rängen und angepeitscht von ihren Fans frei aufspielen“, sagt Pejinovic. „Wir selber sind immer noch auf der Aufholjagd und sollten mit möglichst weißer Weste und Punkten nach Ochsenhausen zurückkehren.“

ARCHIVFOTO: VOLKER STROHMAIER Die TTF Liebherr Ochsenhausen (hier Hugo Calderano) müssen beim Liganeuling TSV Bad Königshofen gewinnen, um die Aufholjagd in Richtung Play-off-Plätze fortzusetzen.