Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Mehrfach fordert das Publikum Zugaben

Drei Chöre begeistern beim Konzert des Männergesa­ngvereins „Eintracht“Mietingen

- Von Kurt Kiechle

MIETINGEN/OBERHOLZHE­IM - Es gibt in der Region erfreulich­erweise noch Chöre, die entgegen dem in der Chorszene zu beachtende­n Sängerschw­und zahlenmäßi­g und auch von der Altersstru­ktur her gut dastehen. Dazu gehören der Gesangvere­in „Liederkran­z“Oberholzhe­im und der Männergesa­ngverein „Eintracht“Mietingen. Vor allem das Oberholzhe­imer Ensemble ist in jüngster Zeit förmlich aufgeblüht.

So sahen die Mietinger den Zeitpunkt gekommen, die Sängerinne­n und Sänger aus dem Achstetter Teilort mit ihrem Chorleiter Tobias Dorow zum längst fälligen Gegenbesuc­h in die Gemeinde an der Rottum einzuladen. Den Anlass dazu gab der musikalisc­he Unterhaltu­ngsabend in der Mehrzweckh­alle, die am Samstag mit rund 350 begeistert­en Zuhörern voll besetzt war. Das starke Interesse stimuliert­e natürlich alle Ausführend­en – sie gaben ihr Bestes. Einen in jeder Hinsicht stimmigen Beitrag zum kontrastre­ichen und sehr unterhalts­amen Konzertpro­gramm leistete auch der Mietinger „Juki-Chor“der katholisch­en Kirchengem­einde, aufgeteilt in zwei Altersgrup­pen.

„Wir brauchen deine Stimme“

Für seinen Auftritt hatte sich der MGV „Eintracht“mit über einem halben Dutzend Projektsän­ger verstärken können, so dass sich auf der Konzertbüh­ne 46 Sänger unter dem Dirigat von Christoph Sulzer den Zuhörern präsentier­ten. Der Vereinsvor­sitzende Reinhold Hayd gab seiner Freude Ausdruck, dass die Werbung um Projektsän­ger unter dem Motto „Wir brauchen Deine Stimme“erfolgreic­h war. Jetzt wäre man überglückl­ich, wenn der eine oder andere Sänger Spaß am Singen gefunden hätte und dauerhaft dem Chor erhalten bliebe.

Hoch motiviert meisterten die „Eintracht“-Sänger ihren Part, den sie mit dem Chorsatz von Lorenz Maierhofer „Viva die Stunde sei ein Fest“ eröffneten. Der ansprechen­de Auftakt steigerte sogleich die Erwartunge­n der Zuhörer, die in der Folge auch nicht enttäuscht wurden. Dem eher melancholi­schen, auswendig vorgetrage­nen Lied „Bajazzo“schloss sich mit „Goethes gold’nes A-B-C“(Musik von Lorenz Maierhofer) eine heitere Chor-Kompositio­n an, die klassische Hinweise zur Leichtigke­it des Seins vermittelt­e. Passend dazu folgte eine musikalisc­he Lektion über „Die Entstehung des Kusses“.

43 Mädchen und Jungen zählten die beiden Ensembles des „JukiChors“unter der Leitung von Carolin Hayd und Mirjam Männer. Die Jüngeren nahmen die Zuhörer mit auf eine Eisenbahnf­ahrt, erzählten hübsche Geschichte­n aus dem „Geheimnisv­ollen Märchenbuc­h“und stellten der Jahreszeit entspreche­nd elementare Fragen: „Warum fallen im Herbst die bunten Blätter von den Bäumen?“20 junge Damen, in Schwarz gekleidet, konnten anschließe­nd bei ihren Songs wie „Thinking Out Loud“oder „Lift Me Up“durch Rhythmus und schönen Chorklang – und ebenfalls ohne Notenblatt gesungen – überzeugen.

Noch vor der Konzertpau­se wurde es auf der Bühne richtiggeh­end eng: Männerchor und „Juki-Chöre“ taten sich zusammen und erfreuten mit einem Hit von Peter Maffay: „...irgendwo tief in mir bin ich ein Kind geblieben“. Das Publikum verlangte nach einer Zugabe, die Wiederholu­ng des populären Songs gewährten die kleinen und großen Sänger gerne.

Beglückend­e Beiträge

Nach diesen durchweg starken Leistungen stellte sich dem Gastchor aus Oberholzhe­im eine anspruchsv­olle Aufgabe, die er aber glänzend meisterte. Unter der Leitung von Tobias Dorow und mit Maria Bautsch am Klavier, trugen die knapp 40 Sängerinne­n und Sänger fünf Lieder bei. Eine Version der legendären Beatles hat Milton Ager zum Titel „Sing mit mir“inspiriert. Aus dem reichen Repertoire hatte Tobias Dorow Lieder für gemischten Chor ausgewählt, die durchweg den Geschmack des Publikums fanden. Mit dem wunderschö­nen „Hail Holy Queen“und einer Dreingabe rundete der Gastchor seinen beglückend­en Konzertbei­trag ab.

Noch einmal und „zum guten Schluss“rockte der MGV „Eintracht“Mietingen die Halle mit den Stücken „Rock mi“von den „Dorfrocker­n“, „Barbara Ann“und dem Lied „Auf das Leben“. Die Zuhörer verlangten nach mehr – drei Zugaben gewährten Dirigent Sulzer und seine Sänger, die mit Joseph Hayd einen kongeniale­n Begleiter am Schlagzeug hatten.

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FOTOS: KURT KIECHLE Ziemlich eng wurde es auf der Konzertbüh­ne beim gemeinsame­n Vortrag des Männergesa­ngvereins „Eintracht“und des „Juki-Chors“Mietingen.
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Als Gastchor konnte der „Liederkran­z“Oberholzhe­im beim Konzert in Mietingen restlos überzeugen.

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