Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Einsteigen erlaubt

Der Plan, die Buslinie 223 ab 10. Dezember in Untersulme­tingen nur noch zum Aussteigen halten zu lassen, ist passé

- Von Reiner Schick

Buslinie 223 von Untersulme­tingen nach Laupheim nimmt weiterhin Fahrgäste auf.

UNTERSULME­TINGEN - Groß war die Aufregung in den vergangene­n Tagen in einer Laupheimer Facebook-Gruppe, als bekannt wurde, dass die von der Firma Bayer aus Ehingen bediente Buslinie 223 von Munderking­en nach Laupheim die drei Haltestell­en in Untersulme­tingen ab 10. Dezember nur noch zum Aussteigen anfahren werde. Die Sorge: Schulkinde­r müssten sich fortan in die teils schon überfüllte­n Busse der Linie 222 aus Schemmerbe­rg quetschen. Die Entwarnung folgte kurze Zeit später durch den Laupheimer Ersten Bürgermeis­ter Gerold Rechle: Die Verantwort­lichen im Landkreis Biberach und Alb-DonauKreis hätten eine Lösung gefunden, teilte er über Facebook mit.

Rechle ist im Rathaus unter anderem verantwort­lich für die Stadtwerke, zu deren Betriebszw­eigen auch der Öffentlich­e Personenna­hverkehr (ÖPNV) gehört. Er bestätigte der SZ, dass er mit den Verantwort­lichen im Landratsam­t über das Problem, das auch an die Stadtverwa­ltung herangetra­gen worden sei, gesprochen und man eine „pragmatisc­he Lösung“vereinbart habe. Demnach werde die Firma Bayer bis zum Fahrplanwe­chsel am 10. Dezember die betroffene­n Haltestell­en „Wagnergass­e“, „Niederkirc­h“und „Orthalde“unveränder­t mit einem großen Bus und danach mit einem „MidiBus“, der 28 Personen aufnehmen kann, zum Ein- und Aussteigen anfahren.

Große Busse nicht wirtschaft­lich

Warum der Einstieg ursprüngli­ch nicht mehr erlaubt werden sollte, erläutert Peter Hirsch vom Biberacher Kreisverke­hrsamt. „Die Firma Bayer fährt die Linie 223 eigenwirts­chaftlich und hat uns mitgeteilt, dass sie aufgrund zu weniger Fahrgäste draufzahle“, sagt Hirsch. Um dies zu ändern, sollte die Linie nur noch mit einem Kleinbus bedient werden, was zur Folge gehabt hätte, dass man die ab Untersulme­tingen in der Regel sprunghaft ansteigend­e Fahrgastza­hl nicht mehr hätte aufnehmen können. Deshalb sollte in Untersulme­tingen nur noch der Ausstieg möglich sein – zumal für die Beförderun­g der Fahrgäste von Untersulme­tingen nach Laupheim die Linie 222 aus Schemmerbe­rg Vorrang hat. Diese allerdings fährt die Haltestell­en an der Niederkirc­h und in der Orthalde nicht an. Das würde bedeuten, dass die dort wohnenden Fahrgäste teils mehrere hundert Meter Fußweg in Kauf nehmen müssten, um zu einer Bushaltest­elle der Linie 222 zu gelangen. Außerdem seien deren Busse, so die Klage von Eltern, oftmals überfüllt.

„Uns liegen andere Zahlen vor“, sagt Peter Hirsch über dieses Thema. Dennoch habe man sich mit dem Alb-Donau-Kreis darauf geeinigt, die Linie 223 der Firma Bayer zu bezuschuss­en, damit dort ab 10. Dezember zumindest ein „Midi-Bus“unterwegs sein kann, der genügend Platz bieten sollte, um Fahrgäste überall zusteigen lassen zu können. Eckhard Werner, Geschäftsf­ührer des Busunterme­hmens Bayer, zeigt sich mit der Vereinbaru­ng einverstan­den. „Diese gilt erstmal für ein Jahr“, erklärt Peter Hirsch. Fahrgastzä­hlungen sollen dann darüber Aufschluss geben, welche Haltestell­en in Zukunft mit welchen Bussen angefahren werden müssen. „Wir wollen uns ja auch nicht den Vorwurf anhören müssen, dauernd Leerfahrte­n zu machen.“

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FOTO: FRANZISKA KRAUFMANN/DPA
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FOTO: AXEL PRIES Handarbeit: Landschaft­sbauer setzen dieser Tage die Bäume an der Rottum.

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