Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Laichinger Blumenhänd­ler wurde vermutlich nicht vom NSU getötet

-

STUTTGART (lsw) - Der ungeklärte Mord an einem Laichinger Blumenhänd­ler 2011 ist nach Darstellun­g des damaligen Soko-Leiters Alexander Dürr umfangreic­h auf mögliche NSU-Bezüge abgeklopft worden. Jedoch sei die Wahrschein­lichkeit gering, dass die Tat auf das Konto des rechtsterr­oristische­n NSU gehe. Dürr schilderte am Montag in Stuttgart vor dem NSU-Untersuchu­ngsausschu­ss mehrere Unterschie­de. So hätten die NSU-Mitglieder ihre Opfer mit wenigen gezielten Schüssen niedergest­reckt. Auf den türkischen Blumenhänd­ler sei aber ein ganzes Magazin mit 15 Schuss gefeuert worden. Die Ermittler seien von Tätern aus dem familiären Bereich ausgegange­n, die mit viel Hass und Zorn vorgegange­n seien.

Der 44 Jahre alte Blumenhänd­ler wurde nach Angaben des Ermittlers am 4. Oktober 2011 vor seiner Garage in Laichingen (Alb-Donau-Kreis) niedergesc­hossen. Obwohl sich viele Indizien und mögliche Motive innerhalb der Familie des Opfers ergeben hätten, habe kein Täter überführt worden können. Nach zweieinhal­b Jahren wurde der Fall ungelöst zu den Akten gelegt. Der Untersuchu­ngsausschu­ss geht der Frage nach, welche Verbindung­en des „Nationalso­zialistisc­hen Untergrund­es“(NSU) zu Baden-Württember­g bestanden und ob es hier Unterstütz­er gab. Die NPD-Politikeri­n Edda Schmidt beteuerte, entgegen Zeugenauss­agen, erst im November 2011 zeitgleich mit den Medien vom NSU erfahren zu haben.

 ?? FOTO: DPA ?? Tatort in Laichingen.
FOTO: DPA Tatort in Laichingen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany