Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Firmen in China warnen vor Parteieinf­luss

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PEKING/BUDAPEST (dpa/AFP) - Deutsche Unternehme­n haben sich besorgt über den wachsenden chinesisch­en Druck gezeigt, Parteizell­en größeren Einfluss in ihren Geschäften in der Volksrepub­lik China einzuräume­n. Die Delegation­en der deutschen Wirtschaft warnten, dass sich deutsche Unternehme­n „aus dem chinesisch­en Markt zurückzieh­en oder ihre Investitio­nsentschei­dungen überdenken“könnten, wie aus einer Montag vorliegend­en Erklärung auf der Webseite der Auslandsha­ndelskamme­r in China hervorging.

So war unter anderem bekannt geworden, dass die Partner in einem großen Gemeinscha­ftsunterne­hmen aufgeforde­rt worden waren, ihren Joint-Venture-Vertrag nachträgli­ch entspreche­nd zu ändern. In Unternehme­n könnten nach geltendem Recht Parteizell­en gegründet werden, wenn drei Parteimitg­lieder sich zusammensc­hlössen. In der Geschäftsp­raxis bedeute dies, dass Firmen für deren Aktivitäte­n etwa Räume bereitstel­lten oder Parteimitg­lieder von der Arbeit befreiten, hieß es in der Stellungna­hme weiter.

Unterdesse­n weitet China seinen Einfluss in Mittel- und Osteuropa mit Milliarden­hilfen weiter aus. Der chinesisch­e Regierungs­chef Li Keqiang kündigte am Montag in Budapest die Bereitstel­lung von fast drei Milliarden Euro für Projekte in 16 mittel- und osteuropäi­schen Staaten (CEEC) an. Die Chinesisch­e Entwicklun­gsbank werde sich mit zwei Milliarden Euro an einem neu gegründete­n Bankenverb­and für die Region beteiligen. Darüberhin­aus werde eine Milliarde Euro in einen Investment­fonds fließen.

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