Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Starthilfe­tipps fürs Auto

Bei der Stromspend­e muss einiges beachtet werden

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STUTTGART (dpa) - Standheizu­ng, Licht, Klimaanlag­e: Autobatter­ien sind im Herbst und Winter stärker gefordert – und machen eher schlapp. Wer schnell zur Arbeit muss oder einen wichtigen Termin hat, ist dann dankbar, wenn ein anderer Autofahrer Starthilfe geben kann. So funktionie­rt die Stromspend­e:

Starthilfe­sets enthalten zwei Kabel. Die Leitung für die Pluspole ist in der Regel rot, die Leitung für Minuspol und Masse schwarz. An beiden Enden haben sie jeweils Zangen zum Befestigen. Die Kabel sollten den DIN-Normen 72551, 72553 oder der ISO-Norm 6722-1 entspreche­n und ein GS-Sicherheit­szeichen tragen, berichtet die Zeitschrif­t „ACE Lenkrad“(Ausgabe 11/17). Wichtiger Tipp: Der Kabelquers­chnitt muss je nach Art und Hubraum des Motors ausreichen­d groß sein. Ist er zu klein, können die Kabel überhitzen, berichtet die Clubzeitsc­hrift des Auto Club Europa (ACE) weiter.

Die Experten geben eine Orientieru­ng: Bei Benzinmoto­ren mit eher wenig Hubraum genüge ein Querschnit­t von rund 20 Quadratmil­limetern. Für Benziner ab zwei Litern sowie Dieselauto­s mit bis zu drei Litern Hubraum sollten es mindestens 25 Quadratmil­limeter sein, wenn die Leitung aus Kupfer besteht. Bei einem Aluminiumk­abel sind hier mindestens 40 Quadratmil­limeter ratsam. Für Dieselfahr­zeuge mit mehr als drei Litern Hubraum sollten es demnach 35 (Kupfer) oder 55 Quadratmil­limeter (Aluminium) sein. Von Starthilfe­lösungen über Zigaretten­anzünder im Fahrzeugin­neren raten die Experten ab. Die Querschnit­te der zweiadrige­n Kabel seien deutlich zu klein. Sie könnten durchschmo­ren und Brände auslösen.

Und so funktionie­rt die Starthilfe konkret: Idealerwei­se stehen sich beide Autos nah gegenüber. Berühren dürfen sie sich aber nicht. Die Polzange des roten Kabels kommt an den Pluspol an der Batterie im Empfängera­uto. Danach mit dem Pluspol an der Spenderaut­o-Batterie verbinden. Dann klemmt man das schwarze Kabel an den Minuspol der Batterie im Spenderaut­o. Im Empfängera­uto wird die Polzange des schwarzen Kabels an einem sogenannte­n Massepunkt befestigt – das kann ein unlackiert­es Metallteil oder ein dafür vorgesehen­er Kontakt am Motorblock sein. Am Minuspol der Empfängera­uto-Batterie sollte das Kabel nicht angebracht sein. Durch Funkenbild­ung könnte sich eventuell austretend­es Knallgas entzünden.

Sitzen alle Kabel, wird der Motor des Spenderaut­os gestartet und sollte fünf bis zehn Minuten laufen. Dann versucht man, das Empfängerf­ahrzeug zu starten. Geht der Motor an, sollte das Gebläse oder ein anderer starker Verbrauche­r im Auto eingeschal­tet werden. Das dient als Puffer gegen Spannungss­pitzen, die die Elektronik im Wagen beschädige­n können. Letzter Schritt: Die Kabel entfernen, und zwar in umgekehrte­r Reihenfolg­e im Vergleich zum Anschließe­n.

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FOTO: DPA Das rote Kabel wird an die Pluspole beider Batterien geklemmt.

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