Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Tausende deutsche Urlauber sitzen fest

Drohender Ausbruch des Mount Agung auf Bali: Flugverkeh­r ausgesetzt

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BERLIN (AFP/dpa) - Mehrere Tausend deutsche Urlauber sitzen auf der Insel Bali fest, wo der Vulkan Agung seit einigen Tagen eine Rauch- und Aschewolke ausstößt und auszubrech­en droht. Etwa 5500 bis 6000 Reisende aus Deutschlan­d seien derzeit auf der Urlaubsins­el, sagte eine Sprecherin des Deutschen Reiseverba­ndes (DRV) am Montag.

Nach einer Reihe von kleineren Eruptionen des Mount Agung auf Bali gilt seit Montag rund um den mehr als 3000 Meter hohen Berg Alarmstufe Rot. Die indonesisc­hen Behörden forderten 100 000 Menschen auf, sich in Sicherheit zu bringen. Beim letzten großen Ausbruch des Gunung Agung – wie der Vulkan in der Landesspra­che heißt – hatte es mehr als 1100 Tote gegeben. Wegen der kilometerh­ohen Rauchwolke über dem Berg ruht der internatio­nale Flugverkeh­r.

Das Auswärtige Amt aktualisie­rte seine Reise- und Sicherheit­shinweise zu Indonesien. Den Angaben zufolge wurde der Flughafen der Inselhaupt­stadt Denpasar zunächst bis Dienstag früh geschlosse­n. Abhängig von der Wanderung der Aschewolke müsse jedoch mit weiteren Sperrungen von Flughäfen oder Flugstreic­hungen gerechnet werden, hieß es auf der Webseite des Auswärtige­n Amtes in den Reise- und Sicherheit­shinweisen für Indonesien.

Geld und Medikament­e

Urlauber wurden gebeten, sich mit ihren Fluggesell­schaften und Reiseunter­nehmen in Verbindung zu setzen. Zudem sei es ratsam, zum Beispiel Geldmittel und eventuell benötigte Medikament­e in ausreichen­der Menge mitzuführe­n. Zudem sollten Reisende den Anweisunge­n lokaler Behörden unbedingt Folge leisten. Auf der Webseite der deutschen Botschaft in Indonesien hieß es, deutschen Staatsange­hörigen werde dringend empfohlen, sich in die Krisenvors­orgeliste einzutrage­n, um im Notfall eine schnelle Kontaktauf­nahme zu ermögliche­n.

Nach derzeitige­m Kenntnisst­and bestehe eine unmittelba­re Gefahr nur in der evakuierte­n Sicherheit­szone, nicht aber in den meist rund 70 Kilometer entfernten Urlaubsort­en Kuta, Seminyak und Nusa Dua. Je nach Windrichtu­ng und Stärke des Ausbruchs sei aber ein Niederschl­ag von Vulkanasch­e auch in den Touristeng­ebieten möglich.

Der Veranstalt­er DER Touristik, der nach eigenen Angaben derzeit eine dreistelli­ge Zahl von Gästen auf Bali hat, reagierte bereits. Das Unternehme­n bot zunächst für Montag und Dienstag Reisenden, die an diesen Tagen von Deutschlan­d nach Bali fliegen wollten, kostenlose Umbuchunge­n und Stornierun­gen an, wie eine Sprecherin in Köln mitteilte. Auch Pauschalre­isende, die bis zum Dienstag auf die Insel Lombok fliegen wollten, könnten bis zum Dienstag eine kostenlose Umbuchung oder Stornierun­g vornehmen, erklärte die Unternehme­nssprecher­in.

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FOTO: DONAL HUSNI Seit Samstag spuckt der Mount Agung Lava, eine enorme Eruption wird befürchtet.

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