Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Informationen über die Notarreform
Betreuungsverein und Betreuungsbehörde richten gut besuchten Fachtag im Landratsamt aus
BIBERACH (sz) - Der Betreuungsverein Landkreis Biberach und die Betreuungsbehörde haben 60 ehrenamtliche rechtliche Betreuer sowie einige Berufsbetreuer im Landratsamt Biberach bei einem Fachtag über die Notarreform informiert.
Nach einem Grußwort von Sozialdezernentin Petra Alger sprach Amtsgerichtsdirektor Gerhard Bayer über die Veränderungen. Demnach werden ab dem 1. Januar 2018 alle Betreuungs- und Nachlassregelungen bei den beiden Amtsgerich- ten in Riedlingen und Biberach geführt. Er schaffte einen Überblick über die personellen Besetzungen und die neuen Örtlichkeiten. Die in der Übergangsphase zu erwartenden Verzögerungen würden langfristig durch die Reform verbessert und zu neuen Qualitäten führen, so Bayer.
Andreas Hofer, Geschäftsführer des Betreuungsvereins, wies darauf hin, dass durch die Auflösung der Notariate die Vor-Ort-Versorgung sowohl der Betroffenen, als auch der Angehörigen und ehrenamtlichen Betreuer beendet werde. Es sei ihm wichtig, dass die Gerichte die Ehrenamtlichen unterstützen und deren Tätigkeit noch mehr würdigen.
Im zweiten Vortrag berichtete Dr. Hans-Otto Dumke über das 25 Jahre bestehende Betreuungsrecht, das die vormalige Vormundschaft und Pflegschaft ersetzt hat. Die Abschaffung der Entmündigung sei trotz der langen Zeit teilweise noch nicht in den Köpfen verankert und die komplexen Fragen der Zwangsbehand- lung und Selbstbestimmung noch nicht ausreichend geklärt. Zudem wies er auf die seit zwölf Jahren gleichbleibende unzureichende Vergütung der beruflichen Betreuer hin. Um in Zukunft die Qualität der Betreuung aufrechtzuerhalten, brauche es neben einer guten Zusammenarbeit vor Ort auch eine auskömmliche Finanzierung des Betreuungsvereins, um die mehr als 60 Prozent der ehrenamtlichen Betreuer im Landkreis gut zu begleiten, so Dumke.