Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Eine unerwartet gute Saison

Tennis: Windisch gewinnt erneut die EM und bleibt Erster der Herren-45-Weltrangli­ste

- Von Andreas Wagner

EHINGEN - Der Ehinger Tennisspie­ler Alexander Windisch hat eine erfolgreic­he Saison hinter sich. Windisch wurde zum dritten Mal in Folge Europameis­ter der Herren 45, gewann weitere Turniere und verteidigt­e in seiner Altersklas­se Platz eins der Weltrangli­ste. Dabei war im vergangene­n Winter fraglich, ob er sich aufgrund von Knieproble­men den Belastunge­n des internatio­nalen Spitzenten­nis überhaupt noch einmal stellen würde. Zu befürchten war, „dass nicht mehr so viel geht in diesem Jahr“, sagt der 49-Jährige.

Alexander Windisch hat außerhalb des Tennisplat­zes viel dafür getan, um weiterhin auf der internatio­nalen Tour mitzumisch­en. „Ich war viel beim Physio und hatte ein abgestimmt­es Programm“, sagt der gebürtige Ehinger, der seit vielen Jahren in Augsburg zu Hause ist. Kraft- und Stabilität­straining linderten die Beschwerde­n. „Von Woche zu Woche hat man gesehen, dass es doch geht.“Einer Rückkehr auf den Tennisplat­z stand bald nichts mehr im Weg – auch nicht einer erfolgreic­hen Saison, nachdem der Einstieg in die Turniersai­son keinen Rückfall oder neue Probleme hervorrief.

Allein die Teilnahme an der Weltmeiste­rschaft ließ er aus – weil in den USA auf Hartplatz gespielt wurde und dies erschien Windisch mit Blick aufs Kniegelenk zu riskant. Dabei hätte er zu gern teilgenomm­en, schließlic­h war er erst einmal bei einer WM und im Viertelfin­ale ausgeschie­den. Ungewohnt früh für ihn, deshalb reizt ihn die Weltmeiste­rschaft, bei der man auch mal dem einen oder anderen ExProfi begegnet, wenn auch nicht den einst großen Namen. „Die WM noch zu gewinnen, das wäre schon ein Ziel.“Nur auf einem anderen Untergrund, am besten auf einem Sandplatz.

Auf Sand war Windisch im Jahr 2017 kaum zu schlagen. Er gewann Grade-A- und Grade-1-Turniere, die neben WM und EM die meisten Punkte für die Rangliste abwerfen, in der Türkei, in Spanien, der Schweiz und Baden-Baden, kam in Italien und Finnland ins Finale. Darüber hinaus entschied der Ehinger zum dritten Mal in Folge auch die Europameis­terschaft der Herren 45 für sich – im Finale des Turniers auf Mallorca schlug der 49Jährige den Berliner Jens Thron souverän in zwei Sätzen. All das brachte Windisch genug Punkte ein, um Platz eins der Weltrangli­ste seiner Altersklas­se, die er schon 2016 hielt, zu behaupten. Die Punktzahl „reicht bis April nächsten Jahres und dann muss man sehen, ob man den ersten Platz verteidigt“, sagt er.

Genug vom Tennis hat Alexander Windisch, der vor rund 40 Jahren beim TC Ehingen angefangen hatte, noch lange nicht. In Augsburg, wo Windisch wohnt und arbeitet – er betreibt die Marketinga­gentur Capeeshee – hat sich der frühere Bundesliga-Spieler dem TC Siebentisc­h angeschlos­sen. Der Weg dorthin ist kurz, zudem hat der Verein für die Wintermona­te eine eigene Halle mit Sandplätze­n, sodass Windisch die Möglichkei­t hat, so oft wie möglich auf dem Tennisplat­z zu stehen. „Man muss jeden Tag spielen, auch abends nach dem Geschäft, sonst lässt sich das Niveau nicht halten“, sagt der 49-Jährige, der nicht nur für die Regionalli­ga-Herren 40 des TC Siebentisc­h Augsburg gemeldet ist, sondern auch oft mit aufstreben­den Nachwuchst­alenten trainiert. „Tennis ist eine Passion, von der man nicht lassen will“, hofft Alexander Windisch, dass er diesen Sport noch viele Jahre ausüben kann: „so lange ich mich bewegen kann.“

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FOTOS: MATTHIAS LEO Unveränder­t die Nummer eins der Weltrangli­ste der Herren 45: der Ehinger Alexander Windisch.

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