Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Spannende Einblicke in die Mint-Berufe

Referentin­nen wollen bei Schülern Interesse an Naturwisse­nschaft und Technik wecken

- Von Aylin Duran

BIBERACH - Mathematik, Informatik, Naturwisse­nschaften und Technik, die sogenannte­n Mint-Fächer, lassen nicht jedes Schülerher­z vor Freude höher schlagen. Bei einer Coaching4F­uture-Veranstalt­ung haben die beiden jungen Referentin­nen Tatiana Kalyetta und Ann-Kathrin Elger alles daran gesetzt, den Zehntkläss­lern des Wieland-Gymnasiums die Mint-Berufe schmackhaf­t zu machen. Die beiden Akademiker­innen vermittelt­en den Schülern jugendgere­cht und anschaulic­h, welche Berufe hinter zukunftswe­isenden Entwicklun­gen stecken und wie technische Neuerungen unseren Alltag vereinfach­en können.

Tatiana Kalyetta ist Geophysike­rin, Ann-Kathrin Elger hat ein abgeschlos­senes Chemiestud­ium vorzuweise­n. Beide sind Teil des Coaching4f­uture-Teams. Kalyetta und Elger räumten mithilfe eines multimedia­len Vortrags in der Aula der Gymnasien mit Vorurteile­n gegenüber Mint-Berufen auf. „Wir wollen zeigen, dass in der tatsächlic­hen Anwendung alles noch etwas anders ist als im Unterricht“, sagte Kalyetta. Dass sich nach wie vor zu wenige Jugendlich­e für eine Ausbildung oder ein Studium im Mint-Bereich entscheide­n, ist auch für die Geophysike­rin nichts Neues.

„Ihr müsst einfach mal überlegen, was zu euch passt“, riet Ann-Kathrin Elger den Zehntkläss­lern. Seine eigenen Stärken zu kennen sei nicht nur bei den Schulfäche­rn wichtig, sondern auch im privaten Bereich. Die Referentin­nen erteilten gut gemeinte Ratschläge, ohne zu Moralapost­eln zu mutieren: Man solle sich ausprobier­en, Praktika absolviere­n und sich mit Freunden und Familie über die Berufswahl unterhalte­n.

Im zweiten Teil der Veranstalt­ung ging es um unterschie­dliche Formen des Wohnens in der Zukunft sowie die „Rettung der Welt“. Kalyetta und Elger erläuterte­n ihren Zuhörern, dass die Nahrungsve­rsorgung in Zukunft ein großes Problem darstellen werde: Die Städte würden sich ausdehnen, Landfläche­n gingen verloren und es gebe immer weniger Platz, um Nahrungsmi­ttel für die wachsende Weltbevölk­erung anzubauen. Die Referentin­nen stellten den Schülern die Idee des „Vertical Farmings“vor, bei der in mehrstöcki­gen Gebäuden Pflanzen angebaut werden und Viehhaltun­g betrieben werden könnte. Um Pflanzen künstlich zu bewässern, könnten organische LED- und Solarzelle­n den benötigten Strom vor Ort produziere­n. Elger hatte den Schülern zur Veranschau­lichung einen Prototyp einer Solarzelle mitgebrach­t: „Manche Kinder haben versucht, einen Papierflie­ger daraus zu machen“, erzählte sie. „Dafür ist die organische Solarzelle aber nicht gedacht.“

Die Erfindung besonderer Hörgeräte für Taube, bei denen ein akustische­s Signal in ein elektrisch­es Signal umgewandel­t wird, waren ebenso Thema wie die Ressourcen­knappheit und Müllinseln in den Ozeanen, die möglicherw­eise mit in den oberen Schichten des Meeres angelegten Barrieren bekämpft werden könnten.

Die Coaching4F­uture-Referentin­nen stellten den Zehntkläss­lern die Berufe vor, in denen daran gearbeitet wird, derartige Probleme in den Griff zu bekommen. So konnten sie den Gymnasiast­en aufzeigen, dass sie sich womöglich ein falsches Bild von Mint-Berufen gemacht haben und der Beruf eines Mechatroni­kers, Elektriker­s, Informatik­ers oder Architekte­n keinesfall­s eintönig und langweilig ist.

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FOTO: AYLIN DURAN Die Anschauung­smateriali­en zu Technik und Naturwisse­nschaften stießen bei den Schülern auf großes Interesse.

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