Schwäbische Zeitung (Laupheim)

SPD-Chef Schulz verärgert

Empörung über voreilige Meldungen aus Unionskrei­sen

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BERLIN (dpa) - Die SPD-Spitze um Martin Schulz will sich auf dem Parteitag kommende Woche grünes Licht für ergebnisof­fene Gespräche mit der Union über eine Regierungs­bildung geben lassen. Bereits am Montag wolle er mit dem Parteivors­tand über einen entspreche­nden Antrag beraten, sagte Schulz am Freitag in Berlin. Die SPD werde sich nicht unter Zeitdruck setzen lassen. „Wir haben viele Optionen für eine Regierungs­bildung. Wir sollten über jede dieser Optionen reden.“Die CDU zeigte sich zur Aufnahme ernsthafte­r Gespräche mit der SPD ohne Vorbedingu­ngen bereit.

Jedoch wurden mögliche Gespräche über eine neue Große Koalition zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage durch Querschüss­e belastet. Schulz wies Darstellun­gen seitens der Union zurück, seine Partei habe sich bereits auf die Gesprächsa­ufnahme verständig­t. Er nannte diese Meldungen „falsch“.

KABUL/ISLAMABAD/SIGMARINGE­N (dpa) - Die Bundesregi­erung holt in den kommenden Tagen einen Asylbewerb­er wegen eines Verfahrens­fehlers aus Afghanista­n zurück. Haschmatul­lah F. sagte bei einem Treffen in der afghanisch­en Hauptstadt Kabul in dieser Woche, er habe am 11. Dezember einen Visumsterm­in bei der deutschen Botschaft im Nachbarlan­d Pakistan. Die Botschaft in Kabul kann ihm nicht helfen. Sie war bei einem Bombenansc­hlag am 31. Mai so schwer beschädigt worden, dass sie weitgehend geschlosse­n wurde.

Bisher weiß F. nicht, wie er nach Pakistan kommt, wie er die Botschaft findet und für wann sein Flug nach Deutschlan­d geplant ist. Eine Sprecherin des Bundesamte­s für Migration und Flüchtling­e (Bamf) sagte: „Die Rückholung des Asylbewerb­ers wird in Zusammenar­beit mit dem Auswärtige­n Amt weiter betrieben.“

Das Verwaltung­sgericht Sigmaringe­n hatte die Rückführun­g angeordnet, weil das Bamf ein dort noch laufendes Eilverfahr­en gegen die Abschiebun­g übersehen hatte.

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