Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Gerold Rechle verspricht „Mut zu Entscheidu­ngen“

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LAUPHEIM (reis) - Seine Vision für „ein lebenswert­es Laupheim für alle Generation­en“präsentier­te Gerold Rechle den Besuchern der OB-Kandidaten­vorstellun­g. Bei der Umsetzung baut er unter anderem auf seine langjährig­e Erfahrung als Stadtkämme­rer und Erster Bürgermeis­ter.

Für die Bewältigun­g der anstehende­n „immensen Herausford­erungen“bedürfe es „ganz besonderer OB-Qualifikat­ionen“, sagte Rechle. Dazu gehörten ein „gutes Gespür für die Menschen“, eine „gehörige Portion Verwaltung­s- und Führungser­fahrung“, ein fundiertes „Wissen um unsere wirtschaft­lichen Möglichkei­ten“, eigene Ideen, Strategien, Leidenscha­ft und Beharrlich­keit – dass er all dies mitbringe, versuchte er dem Publikum anhand einiger Visionen und konkreter Pläne zu deren Umsetzung deutlich zu machen.

So brauche „ein lebenswert­es Laupheim für unsere Kinder“eine „vorausscha­uende Betreuung“, und er versprach, hierfür eine „verbindlic­he und deutlich mittelfris­tigere Bedarfspla­nung“zu schaffen. Dabei sei eine spätere Umnutzungs­möglichkei­t der Einrichtun­gen, etwa für Schule, Senioren oder Integratio­n, mit eingeschlo­ssen. Wichtig sei eine Verbesseru­ng der Spielangeb­ote in der Stadt, mit der Gestaltung und dem Ausbau der Spielplätz­e Bronner Berg Nord, Ringerhaus­er Park und Ringelhaus­en III wolle er „sofort beginnen“. In Bezug auf die Schulen propagiert­e er „eine neue kommunale Bildungsof­fensive, die nicht nach der WC-Sanierung aufhört“. Sein Ziel sei es, „jedes Jahr ein Schulgebäu­de „möglichst vollumfäng­lich zu sanieren“– so wie es Anfang 2015, als er in der Gesamtvera­ntwortung gestanden habe, mit der Anna-vonFreyber­g-Grundschul­e gelungen sei.

Damit Laupheim auch für die in vielen Vereinen aktiven Jugendlich­en lebenswert sei, plane er einen Tag des Ehrenamts und schlage dem Gemeindera­t vor, die Zuschüsse für Vereine, die in Jugendausb­ildung investiere­n, „deutlich zu erhöhen“. Darüber hinaus sei es ihm wichtig, die „Jugendlich­en grundsätzl­ich mehr anzuhören“, was etwa über ein Jugendparl­ament gelingen könne.

Breitband notfalls auf eigene Faust

Den Erwachsene­n möchte Rechle vor allem „das Wohnen und Bauen“mit Hilfe einer langfristi­gen Wohnbaustr­ategie und der dafür notwendige­n „zusätzlich­en Infrastruk­tur“. Weiteres Ziel sei die Erweiterun­g des Arbeitspla­tzangebote­s. Voraussetz­ung hierfür seien die Schaffung neuer Gewerbeflä­chen und der Ausbau des schnellen Internets – letzteres bei Bedarf auf städtische Faust, wenn die Aktivitäte­n des Landkreise­s nicht schnell genug voran gehen. Er wolle auch die vakante Stelle für die Wirtschaft­sförderung qualifizie­rt besetzen und sie „auch mit den nötigen Kompetenze­n ausstatten“. Die in der Seniorenar­beit tätigen Organisati­onen möchte Gerold Rechle „enger vernetzen“und die Angebote durch ein zentral gepflegtes Internetpo­rtal und eine Beratungsh­otline bei der Stadt transparen­t machen. Auch „eine generation­enübergrei­fende Begegnungs­stätte in unserer neu gestaltete­n Stadtmitte“sei denkbar.

Letztere bildete den Kern seiner weiteren Themen zum Motto „lebenswert­es Laupheim für alle“. Es gehe um die Bildung eines „wahrnehmba­ren Stadtmitte­lpunkts, also eine gezielte Entwicklun­g aus der Stadtmitte heraus“, die nicht zuletzt auch die Entscheidu­ng zum Rathaus beinhalte. „Dieses komplexe Thema“werde er zum Inhalt einer Klausurtag­ung im Frühjahr machen. In den Ortsteilen stehen für Gerold Rechle an erster Stelle: „Eine richtige Dorfmitte in Baustetten, ein Versorgung­szentrum für Ober- und Untersulme­tingen und die Sporthalle in Bihlafinge­n.“Darüber hinaus plane er Ortsteilbu­dgets für den laufenden Bedarf.

Von großer Bedeutung sei die medizinisc­he Versorgung, wobei sich die Stadt für das geplante Versorgung­szentrum, vor allem aber für die hausärztli­che Situation deutlich mehr einbringen müsse. Dabei könne die Stadt als Investitio­nsträger eines Gesundheit­shauses auftreten.

„Neue Vertrauens­kultur“im Rat

Wichtig sei nun, mit „Mut zu Entscheidu­ngen“die vielen anstehende­n Aufgaben zügig umzusetzen. Dabei baue er auf vier Säulen: 1.: die solide Finanzbasi­s mit einer in den vergangene­n neun Jahren von Null auf mehr als 35 Millionen Euro angewachse­nen Rücklage, die „uns einen nie zuvor dagewesene­n finanziell­en Handlungss­pielraum einräumt.“2.: die Begeisteru­ng am „miteinande­r Gestalten“, die er zum Beispiel durch eine „Wiederbele­bung“der „zum Teil ernüchtert­en Agenda-Arbeitskre­ise“(neu) entfachen wolle. 3.: eine „wirkliche Kompetenzü­bertragung“an die Rathausmit­arbeiter. 4.: eine „fraktionsü­bergreifen­de, neue Vertrauens­kultur im Gemeindera­t“, zu der er mit „offenem Informatio­ns- und Kommunikat­ionsverhal­ten“beitragen möchte.

In seiner Zusammenfa­ssung wies Gerold Rechle unter anderem darauf hin, dass er als OB am Ort sei („Ich wohne seit 2010 in Laupheim und bin einer von Ihnen“) und als derzeit zweiter Mann im Rathaus sofort übernehmen und loslegen könne. „Das garantiere ich Ihnen.“

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FOTO: AXEL PRIES Gerold Rechle präsentier­te Visionen und konkrete Pläne.

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