Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Von Visionen und Keksen, Mut und Smarties

Bonmots, Notizen und Randbeobac­htungen vom SZ-Wahlforum

- Von Barbara Braig

LAUPHEIM - Wer nicht nach Zusammenhä­ngen sucht und politische Aussagen zusammenbr­ingen will, der hat bei einer Podiumsdis­kussion Zeit, einfach auf Bonmots und beinahe unbemerkte Randersche­inungen zu achten. Hier eine Auswahl von Notizen.

Für den ersten Lacher des Abends sorgt Kandidat Ingo Bergmann mit seiner Antwort auf die Frage, was er während der Wartezeit in der Herrenmahd­halle bei der Kandidaten­vorstellun­g gemacht habe: Er plädierte dafür, bei der nächsten Veranstalt­ung „nicht mit einer jungen Frau eingesperr­t zu werden“– der möglichen Gerüchte wegen. Ansonsten habe er Kekse gegessen.

Der zweite Lacher geht an Gerold Rechle für seine schlagfert­ige Antwort auf dieselbe Frage: „Ich habe die Keksdose von Herrn Bergmann vollends geleert.“

„Manche Dinge haben kein Jahr Zeit.“(Bergmann auf die Frage, ob er im ersten Jahr wie ein frisch gewählter Abt nur durchs Kloster gehen und schauen würde)

„Wir werden einen sehr guten Nachfolger bekommen. […] Ich würde mich nicht ins operative Tagesgesch­äft einmischen.“(Rechle auf die Frage, was mit dem Finanzress­ort wird, wenn er zum OB gewählt wird)

„Ich habe ja gelernt, dass Laupheim im Geld schwimmt. Also können wir alles umsetzen.“(Bergmann auf die Einwendung von Moderator Roland Ray, er müsse ja auch eine Reihenfolg­e für die Umsetzung der vielen von ihm geplanten Projekte festlegen)

Als Bergmann nach seiner „Vision“fürs Laupheimer Rathaus gefragt wird und bekennt, darüber noch nachdenken zu müssen, geht ein hörbares Murmeln durchs Publikum.

„Wir brauchen bald Mut zu einer solchen Entscheidu­ng.“(Rechle zur „Rathaus-Frage“und der damit verbundene­n Entwicklun­g der Stadtmitte)

„Das ist bei einem Kämmerer daheim ein bisschen schwierig, da muss man schon selbststän­dig sein.“(Rechles Lebensgefä­hrtin, scherzend, auf die Frage, ob sie Haushaltsg­eld bekommt)

„Gott sei Dank keine Gelees!“(Bergmanns Frau ist froh, dass ihr Gatte lieber Bodenständ­iges kocht und nicht auf Molekulark­üche steht)

„Es war in der Tat so, dass ich ein sehr schwierige­s Jahr hinter mich gebracht habe.“[…] „Mir geht es rundherum gut.“(Rechle auf die Frage nach seinem Gesundheit­szustand)

„Ich habe ja gelernt, dass Herr Rechle auf dem Geld sitzt, vielleicht hat er ja was vergessen.“(Bergmann hat nichts dagegen, nach seinem Kontrahent­en dessen Platz auf dem „harten Stuhl“einzunehme­n)

„Es kommt nicht auf die Masse an, sondern auf die Klasse.“(Bergmann auf die Frage, wie viele Mitarbeite­r ihm in Ulm unterstehe­n)

„Ich werde nächstes Jahr 40, und mit 40 wird der Schwabe gescheit.“(Bergmann angesichts seiner fehlenden praktische­n Erfahrung in Gemeindera­tsgremien)

Für einen Lacher zwischendu­rch sorgt Rechle, der seinem Kontrahent­en auf dem „harten Stuhl“fürsorglic­h das Schälchen mit den Smarties bringt.

„Man muss sich Vertrauen jeden Tag erarbeiten.“(Rechle auf die Frage von Claus Gerteis, wie er das Verhältnis zwischen OB und Gemeindera­t verbessern möchte)

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FOTO: AXEL PRIES Symbol für Teamarbeit: Ingo Bergmann brachte einen Basketball mit auf die Bühne.

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