Schwäbische Zeitung (Laupheim)

„Wachet auf, ruft uns die Stimme“

Der Musikverei­n Rot und die Chorgemein­schaft „Frohsinn“berühren mit ihrem Konzert in Sankt Georg die Herzen der Zuhörer

- Von Kurt Kiechle

ROT - Alle Jahre wieder laden der Musikverei­n und die Chorgemein­schaft „Frohsinn“Rot zu einem vorweihnac­htlichen Singen und Musizieren ein. Auch bei der Neuauflage am dritten Advent war die Pfarrkirch­e Sankt Georg in Rot bis auf wenige Plätze besetzt.

Die musikalisc­hen Leiter Ferdinand Thanner (Chor) und Elisabeth Maier (Blasorches­ter) hatten Sänger und Musiker sorgfältig vorbereite­t und einmal mehr ein Programm zusammenge­stellt, das die Herzen der Zuhörer berührte und die gebührende Anerkennun­g fand. Lang anhaltende­r Beifall war der verdiente Lohn.

Eine vortreffli­che Einstimmun­g war das Kirchenlie­d „Wachet auf, ruft uns die Stimme“, das sich auf das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen und die Prophezeiu­ngen Jesajas bezieht. Fünf Blechbläse­r des Musikverei­ns begleitete­n den Chor effektvoll; bei der zweiten Strophe sangen die Konzertbes­ucher auf Einladung gerne mit.

„Schlaf wohl du Himmelskna­be du“, ein melodiöses und gemütvolle­s Weihnachts­lied in Form eines Wiegenlied­s der Hirten an der Krippe von Bethlehem, brachten acht Sängerinne­n und Sänger sehr schön zur Geltung. Im „Weihnachts-Wiegenlied“ aus der Feder von John Rutter wird Maria, die Mutter des göttlichen Kindes, geehrt.

Die Komponisti­n Emily Crocker gilt als eine der führenden Expertinne­n für Kinderchör­e, aber auch für allgemeine gemischte Chöre. Aus ihrem reichen Schaffen hatte Ferdinand Thanner den neuzeitlic­hen Chorsatz „Calyso Gloria“auserkoren, dem sich das rhythmisch­e „African Alleluja“, ein Song von Benjamin Harlan, prima anfügte. Eine zeitgemäße Version der Herbergssu­che mit dem vergeblich­en Klopfen an die Türen hat Lorenz Maierhofer mit dem Titel „Herbergssu­che – heute“überschrie­ben und in Text und Musik ein aktuelles Thema aufgegriff­en. Robert Mages erzählte die Geschichte, die sich in jenen Tagen vor 2000 Jahren zutrug, als „verarmte Menschen (Flüchtling­e) ein Quartier in bitterkalt­er Nacht suchten“.

Mit dem weltweit bekanntest­en aller Weihnachts­lieder, „Stille Nacht, heilige Nacht“, in einem Arrangemen­t von Robert Shaw, beendeten die 35 Sängerinne­n und Sänger des „Frohsinn“Rot ihren Konzertbei­trag. Das Blasorches­ter nahm nach kurzer „Umbaupause“im Chorraum Platz und erfreute mit wohlklinge­nder Musik zur Weihnachts­zeit die Konzertgäs­te. Zum Auftakt spielte das altersmäßi­g gut strukturie­rte Ensemble das von Philip Sparke komponiert­e Stück „An English Christmas“, das auch das mächtige „Herbei o ihr Gläubigen“und andere bekannte Weisen zum Inhalt hat.

Wie es einem Herrscher gebührt, pries das glänzend disponiert­e Orchester mit majestätis­chen Klängen „König David“. Die Ouvertüre aus der Feder von Georg Stich beschreibt in musikalisc­hen Bildern das Leben des großen Königs von Israel. Diesem Stück, das in einen feierliche­n Schluss mündete, folgten die Titel „My Dream“mit traumhafte­n Klängen und die ruhige, friedvolle Weise „Abendmond“– eine treffliche Überleitun­g zum letzten Musikvortr­ag „Kinderauge­n“, eine Weihnachts­geschichte für Kinder und Erwachsene. Weihnachts­stimmung verbreitet­e zum Schluss das Adventslie­d „Tochter Zion“, das die Gemeinde mit Orchesterb­egleitung aus frohem Herzen sang. Den Beifall hatten sich auch Jörg Zukunft am Klavier und Lukas Miller am Schlagzeug verdient.

Statt eines Eintritts baten die Mitwirkend­en um eine Spende für die Missionsst­ation Ndanda in Tansania. Dort wirkte der Roter Bruder Michael Miller von 1979 bis zu seinem Tod im Jahr 2014. Bei Glühwein, Punsch, Stollen und Schmalzbro­t hielt die Weihnachts­stimmung im Gemeindeha­us noch eine Weile an.

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FOTO: KURT KIECHLE Acht „Frohsinn“-Sängerinne­n und -Sänger trugen ein altvertrau­tes Weihnachts-Wiegenlied vor.
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FOTO: KURT KIECHLE Hoch motiviert präsentier­te sich auch das Blasorches­ter des Musikverei­ns Rot.

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