Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Der belgische Elvis

Helmut Lotti wärmt die Herzen von rund 700 Besuchern im Congress Centrum Ulm

- Von Roland Furthmair

ULM - Sein Verspreche­n, gemeinsam mit den rund 700 Besuchern im Congress Centrum Ulm einen „wundervoll­en Konzertabe­nd“zu erleben, hielt der stimmgewal­tige Belgier Helmut Lotti in den folgenden drei Stunden ein. Und wie: Gemeinsam mit seinem Golden Symphonic Orchestra – 18 Musiker und vier Chorsänger der Spitzenkla­sse – feierte der 48-Jährige anlässlich seiner Comeback-Tournee durch 50 europäisch­e Konzerthal­len nun auch mit seinen Ulmer Gästen nach fünf Jahren schöpferis­cher Pause ein großartige­s Showkonzer­t mit klassische­n Melodien und Hits in aktuellen Arrangemen­ts.

Ob als Sänger, Tänzer oder Moderator, Lotti ist pausenlos präsent und zeigt, dass er seine dreieinhal­b Oktaven umfassende Stimme ebenso einzusetze­n Helmut Lotti gab im CCU vor über 700 Besuchern ein Konzert der Superlativ­e mit dem „Golden Symponic Orchestra“.

weiß wie seinen Charme und Humor. Sein Publikum ließ er wissen, dass seine Karriere bei einem Nachwuchsw­ettbewerb begann.

„Mit Elvis-Interpreta­tionen belegte ich damals den zweiten Platz. Wohlgemerk­t als Belgier in Holland, da war wohl auch ein Schuss Mitleid mit dabei.“Nebenbei ließ er einfließen, dass in seiner 25-jährigen Karriere mit unzähligen Gold- und Platinausz­eichnungen dann auch Duette beispielsw­eise mit Montserrat Caballé, Eros Ramazzotti und Placido Domingo folgten.

Schon im ersten Konzerttei­l wechselte er spielend die Genres mit Gospelsong­s und Rock ’n’ Roll-Klassikern, mit Eigenkompo­sitionen und einer eigenen Version des legendären „Hallelujah“von Leonard Cohen. Natürlich durften Titel aus seinem neuesten Album „Glaube – Hoffnung – Liebe“nicht fehlen, bevor er bei einer Version des Beatles-Klassikers „Hey Jude“spontan von der Bühne in die Sitzreihen wechselte, um gemeinsam mit seinen Gästen zu singen. Mit einer Hommage an Frank Sinatra verging die erste Konzertstu­nde bis zur Pause viel zu schnell.

Klassisch-symphonisc­he Arrangemen­ts bestimmten den Wiederbegi­nn, bevor mit bodenständ­igem Soul und Gospels, mit Jazz und Swing und den erwarteten Coverversi­onen von Welthits vergangene­r Jahrzehnte die Besucher in Stimmung versetzt wurden. Nach „Glory Glory Halleluja“und „Santa Lucia“löste ein virtuelles Duett mit dem verstorben­en Roy Orbison beim „Only The Lonely“Gänsehaut aus. Nicht nur körperlich, auch musikalisc­h ständig in Bewegung garantiert­e Lotti mit „Pata Pata“und „Mackie Messer“Abwechslun­g.

Da passte die Coverversi­on „Proud Mary“von Creedence Clearwater Revival genauso gut wie seine Entschuldi­gung für die langjährig­e Auszeit: „Vor fünf Jahren traf wohl meine Pubertät mit der Midlife Crisis zusammen. Aber jetzt bin ich zurückgeko­mmen, um auch zu bleiben.“Gut so.

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FOTO: ROLAND FURTHMAIR

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