Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Neuer Zuschauerrekord bei DM
Tennis: Mehr als 5000 Besucher verzeichnen die Organisatoren bei der neunten Auflage in Biberach
BIBERACH - Mehr als 5000 Zuschauer haben die Organisatoren bei den zum neunten Mal in Biberach ausgetragenen deutschen Tennismeisterschaften verzeichnet. Das ist laut Turnierdirektor Rolf Schmid ein neuer Zuschauerrekord gewesen. Nicht nur deshalb fiel die Bilanz in Reihen des Ausrichters sehr positiv aus.
„Die Herrenspiele waren alle ausnehmend gut, das Feld war auch noch nie so gut besetzt wie diesmal“, sagte Rolf Schmid, für den es die letzte DM als Turnierdirektor gewesen ist. Es seien alle Talente des Deutschen Tennisbunds (DTB) am Start gewesen, die in den nächsten zwei Jahren die Davis-Cup-Mannschaft vervollständigen könnten. Namentlich nannte Schmid Daniel Masur, Marvin Möller, Yannick Hanfmann, Rudolf Molleker und Yannick Maden. Die größte Überraschung ist für ihn der 18-jährige Marvin Möller gewesen, der mit einer Wildcard ausgestattet an der DM teilnahm. „Er ist während des Turniers zum Publikumsliebling geworden. Er hat sich voll reingehängt, auch im Finale“, so Schmid. „Da hat dann aber die größere Erfahrung von Daniel Masur den Ausschlag gegeben.“Masur setzte sich im Endspiel schließlich in drei Sätzen gegen Möller durch. „Nach seinem Abitur im Juni wird Marvin Möller Vollprofi werden. Ihm ist sehr viel zuzutrauen, auch wenn er sich auf der ATP-Tour erst einfinden muss“, sagte Schmid. „Ich bin überzeugt davon, dass wir noch viel von ihm hören werden.“Bei den Damen sei die Ausgeglichenheit im Feld nicht so da gewesen wie bei den Herren. „Das Fehlen von Anna Zaja hat sich doch bemerkbar gemacht“, so Schmid. „Dennoch hat Tamara Korpatsch ein gutes Turnier gespielt und verdient gewonnen.“
Spielerlounge kommt sehr gut an
In organisatorischer Hinsicht hat es laut Rolf Schmid keine Pannen gegeben. „Alles ist glatt gelaufen. So wünscht man es sich bei seinem letzten Turnier als Turnierdirektor“, freute sich der 71-Jährige. „Die Rückmeldungen der Spieler und der Coaches waren durchweg positiv. Alle haben die professionelle Organisation des Turniers gelobt und vor allem die familiäre Atmosphäre.“Ebenso gut kam bei den Sportlern eine der Neuerungen bei der DM an – die Spielerlounge mit warmem Büfett.
In finanzieller Hinsicht war die DM ebenfalls ein Erfolg. Dass in den acht Turniertagen ein neuer Zuschauerrekord mit mehr als 5000 Besuchern zustande kam, nahm nicht nur Rolf Schmid, sondern auch DTB-Vizepräsident Thomas Heil sehr erfreut zur Kenntnis. An Eintrittsgeldern sind laut Schmid genau 10 000 Euro reingekommen. „Die Abrechnung ist noch nicht ganz fertig. Ich denke aber, dass wir die angestrebte schwarze Null erreichen werden“, so der Biberacher. Der DM-Etat betrug bei der neunten Auflage rund 120 000 Euro.
Lange: „Das beste Herrenfinale“
Sportlich überzeugt hat Ulrich Lange, Präsident des DM-Ausrichters Württembergischen Tennisbund (WTB), diesmal vor allem das Turnier bei den Männern. „Im Finale haben Möller und Masur hochklassiges Tennis gespielt. Das war bisher das beste Herrenfinale, das ich in Biberach gesehen habe“, so Lange. „Das Damenfinale war etwas schwächer als das im Vorjahr, aber da gab es auch das bisher beste überhaupt. Tamara Korpatsch hat verdient gewonnen, weil sie einfach konstanter gespielt hat.“Organisatorisch ist es laut dem WTB-Präsidenten ein nahezu perfektes Turnier gewesen. Stefan Hofherr trete nächstes Jahr in große Fußstapfen als Nachfolger von Rolf Schmid als Turnierdirektor. „Ich bin aber absolut überzeugt davon, dass er die Aufgabe sehr gut meistern wird in Zusammenarbeit mit Dieter Gutermann“, sagte Lange und fügte hinzu: „Ich freue mich jedenfalls jetzt schon auf die zehnte DM in Biberach im kommenden Jahr.“
Vorfreude auf DM 2018
Stefan Hofherr, der diesmal noch als Turnierleiter bei der DM mitarbeitete, war sehr zufrieden mit dem Turnier. Auf die DM im nächsten Jahr freut er sich bereits auch. „Jetzt gilt es in den kommenden Monaten einiges zu bewegen“, sagte er mit Blick auf seine neue Funktion als Turnierdirektor. „Die Vorbereitungen für das Turnier 2018 beginnen bereits im Januar.“Im kommenden Jahr wird die DM voraussichtlich vom 9. bis 16. Dezember ausgetragen. Warum noch kein konkretes Datum feststeht? „Wir müssen noch mit dem DTB den Termin fix machen. Dabei sind im Prinzip nur Formalien zu klären“, so Hofherr. Klar ist laut dem 30-jährigen Ehinger, dass der Turniermodus grundsätzlich gleich bleiben wird. „Es wird wieder eine Qualifikation geben. Was noch offen ist, ist die Größe der Qualifikationsfelder, ob mit 24, 36 oder 16 Spielern bei den Männern und Frauen gespielt wird“, erläuterte Hofherr. „Hauptfeldstart soll auf jeden Fall wieder am Dienstag sein. Bis dahin muss die Qualifikation fertig sein.“Unabhängig davon werde es auf jeden Fall auch wieder einen Mixed-Wettbewerb geben.
Was für die DM 2018 für Neuerungen angedacht sind? „An der Hallenoptik möchten wir etwas ändern. Vielleicht lassen sich Tribünen mit Schalensitzen realisieren. Das ist derzeit aber nur eine Idee, dafür bräuchte es neue Sponsorengelder“, so Hofherr. Darüber hinaus soll das Catering für die Spieler und Zuschauer ausgebaut werden, das es dieses Jahr erstmals gab. Das für die Zuschauer sei nicht ganz so gut angenommen worden. „Da braucht es für das kommende Jahr neue Ideen“, sagte Stefan Hofherr.
Eine Bildergalerie zur Tennis-DM gibt es im Internet unter www.schwäbische.de/ tennisdm2017