Schwäbische Zeitung (Laupheim)
„Das Ziel bleibt weiter mindestens ein Titel“
Tischtennis: TTF-Präsident Kristijan Pejinovic über den bisherigen Saisonverlauf und das anstehende Pokalhalbfinale
OCHSENHAUSEN - Die TTF Liebherr Ochsenhausen starten am Samstag beim Final Four im Pokal gegen den 1. FC Saarbrücken (Spielbeginn: 11 Uhr in der Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena) in die zweite Saisonhälfte. Während das Team von Trainer Dubravko Skoric im Pokal und in der Champions League auf Kurs liegen, hinken die TTF in der Tischtennis-Bundesliga als Tabellenvierter (12:8 Punkte) den eigenen Ansprüchen hinterher. Felix Gaber hat sich mit TTF-Präsident Kristijan Pejinovic über den bisherigen Saisonverlauf und das anstehende Pokal-Halbfinale unterhalten.
Ein Titel soll her, lautete das Saisonziel der TTF. Wie realistisch ist das Stand jetzt noch?
Das Ziel gilt nach wie vor. Das Potenzial ist nach wie vor da, wir glauben weiter an die Mannschaft. Bisher haben wir das Maximale in allen Wettbewerben rausgeholt, was personell möglich gewesen ist.
Wie erklären Sie sich die schwankenden Leistungen in der Bundesliga und der Champions League?
Die schwankenden Leistungen resultieren vor allem aus den Verletzungsproblemen, mit den wir bisher zu kämpfen hatten. Mit Blick auf die Champions League ist es einzig die Niederlage gegen Ostrava, die mich immer noch fuchst. Da waren wir einfach schlecht. Auch die Niederlage in der Bundesliga gegen Fulda war unnötig. Wir hatten den Sieg schon fast eingetütet nach den zwei Siegen von Hugo Calderano, aber Jakub Dyjas hat einfach nicht sein Können abgerufen. Das hat wehgetan. Bei den Niederlagen gegen Düsseldorf, Mühlhausen und Grenzau hat der Gegner einfach sehr gut gespielt, ebenso La Romagne in der Champions League.
Worauf führen Sie die Verletzungsmisere zurück?
Der internationale Kalender wird einfach immer voller. Das ist der Hauptgrund meiner Ansicht nach. Die Jungs müssen international jetzt bei mehr Turnieren antreten, um ihre Weltranglistenposition zu behaupten. Dass die Jungs mittlerweile acht Pflichtturniere auf der Tour des Weltverbands ITTF spielen müssen, ist einfach Wahnsinn. Da muss auf lange Sicht eine Reform her, um die Spieler zu entlasten. Das gilt vor allem für die deutsche Bundesliga, aber auch für den Weltverband. Was genau passieren muss, steht für mich noch in den Sternen. Es muss aber auf jeden Fall schnellstmöglich darüber geredet werden.
Gegen Wels musste sogar Sportmanager Daniel Zwickl für die TTF Liebherr Ochsenhausen antreten. Wird das Comeback eine einmalige Sache bleiben?
Hoffentlich ja. Das war nur ein Zeichen für unsere Verletztenmisere. Dennoch: Daniel hat super gespielt gegen Wels. Hut ab! An dem Tag war ich sehr froh, ihn als Nummer sechs zu haben, und dass er unseren Jungs gezeigt hat, dass er es trotz sporadischen Trainings immer noch draufhat. Künftig soll er aber möglichst nur noch als Sportmanager für uns tätig sein.
Von welchem der fünf TTF-Profis muss künftig mehr kommen? In der zweiten Saisonhälfte muss Ochsenhausen wettbewerbsübergreifend noch mindestens vier Mal gegen Saarbrücken spielen. Wie bewerten Sie das?
Das ist für mich absolut okay. Für die Zuschauer ist es ein attraktiver Gegner. Und für uns ist es ein Gegner, mit dem wir gut umgehen können. Das müssen wir jetzt nur unter Beweis stellen.
Was rechnen Sie sich für das Pokalhalbfinale am Samstag gegen Saarbrücken aus?
Die Chancen stehen 50:50. Saarbrücken ist mit Apolonia, Tokic, Baum und Franziska genauso stark besetzt wie unser Team. Wir müssen einfach clever agieren, der Trainer muss taktisch gut aufstellen. Und dann werden wir sehen, wie es ausgeht. Bis auf Simon Gauzy sind alle unsere Spieler top drauf. Simon hatte sich Anfang Dezember gegen Bergneustadt eine Art Hexenschuss zugezogen, die Rückenmuskulatur ist immer noch davon beeinträchtigt. Er war und ist deswegen in Behandlung in Ulm sowie bei Dr. Müller-Wohlfahrt in München. Ob es für ihn bis Samstag reicht, ist noch offen. Von Dyjas, Geraldo und Muramatsu muss in der zweiten Saisonhälfte definitiv mehr kommen, um noch das Maximale rausholen zu können. Das Ziel bleibt weiter mindestens ein Titel in dieser Saison.