Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Für ein „Europa der Herzen“
Drei Städtepartnerschaften pflegen die Menschen in Laupheim und Baustetten. Die ältesten Bande sind jene ins Tal der Béthune. Claude Retout, Pfarrer aus der Normandie, plante 1968 mit Landwirtschaftsschülern einen Deutschlandbesuch. Die Diözese Rottenburg vermittelte ihn an den Amtsbruder Georg Spohn in Baustetten. Dieser hatte in französischer Kriegsgefangenschaft sein Theologiestudium im „Stacheldrahtseminar“von Chartres fortsetzen dürfen. Ob Zufall oder Fügung, die beiden ließen sich nicht mehr los, und bis heute wird die Idee der Partnerschaft hüben wie drüben gelebt. In etlichen Familien reichen die Freundschaften in die dritte Generation. Als seinerzeit 40 Jahre Jumelage gefeiert wurden, stellte der Gründervater Retout mit Stolz fest, diese Bande hätten dazu beigetragen, Europa zu bauen – „ein Europa der Herzen“.
Am 26. Juni 1993 besiegelten die Bürgermeister Otmar Schick und Klaus Mailbeck die Städtepartnerschaft von Laupheim und Neustadt an der Orla. Die Neustädter hatten nach der Wende Unterstützung aus Laupheim beim Aufbau ihrer Verwaltung erfahren. Mehrere Laupheimer Firmen gründeten Ableger in Thüringen.
Seit den frühen 80er-Jahren gibt es Austauschbeziehungen mit der Stadt Feyzin im Rhône-Tal. Was mit gegenseitigen Schülerbesuchen begann, mündete 1998 in eine Städtepartnerschaft. In der Urkunde bekennen sich beide Seiten zu der Aufgabe, nach Kräften am europäischen Einigungsprozess mitzuwirken. (ry)