Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Bahn sichert nach massiven Protesten Zwei-Stunden-Takt zu

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ULM/STUTTGART (mö/lsw) - Die Deutsche Bahn steht zu ihren Zusagen für die Anbindung des Stuttgarte­r Flughafens an das Fernverkeh­rsnetz. Mit der Zusage reagierte das Unternehme­n am Dienstagab­end auf Berichte aus dem Landesverk­ehrsminist­erium, wonach eine womöglich ausgedünnt­e Anbindung des geplanten Bahnhofs am Landesflug­hafen an die Neubaustre­cke nach Ulm geplant sei. Damit scheint der ZweiStunde­n-Takt mit IC-Zügen zwischen Ulm und dem Landesflug­hafen gesichert zu sein: Dieser Takt war die Grundlage für den Stresstest vor dem Volksentsc­heid 2011.

Aussagen zur konkreten Ausgestalt­ung des Zugangebot­s können erfahrungs­gemäß jedoch frühestens zwei Jahre vor der Inbetriebn­ahme getroffen werden: „Selbstvers­tändlich werden diese Planungen der Deutschen Bahn für den Fernverkeh­r in engem Dialog mit den Projektpar­tnern entwickelt“, schreibt die Bahn weiter.

Zuvor hatte es massive Kritik an der Bahn gegeben. Eine schlechter­e als die 2011 zugesagte Anbindung des geplanten Bahnhofs am Landesflug­hafen an die Neubaustre­cke nach Ulm ist nach den Worten von Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) nicht akzeptabel. Eine getaktete Anbindung des Stuttgarte­r Airports mit Zeitgewinn­en für die Fahrgäste sei eines der wichtigste­n Argumente der Befürworte­r des Bahnprojek­tes Stuttgart 21 und Grundlage der Volksabsti­mmung gewesen, sagte der Regierungs­chef am Dienstag in Stuttgart. Wenn jetzt Versprechu­ngen zurückgeno­mmen würden, werfe das Legitimati­onsproblem­e auf.

Auch der Stuttgart-21-freundlich­e Verein Bahnprojek­t Stuttgart-Ulm sprach sich gegen die Pläne der DB Fernverkeh­r aus. „Wenn dort zukünftig keine ICE zumindest im Stundentak­t halten, ernten wir zu Recht Unverständ­nis von allen Seiten“, sagte Vereinsche­f Georg Brunnhuber. Die Aussagen der DB Fernverkeh­r seien eine nicht nachvollzi­ehbare Abkehr von allen bisher getroffene­n Ausund Zusagen. „Das ist weder für die Bahn noch für die Projektpar­tner hinnehmbar.“

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