Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Pflegestüt­zpunkt in Biberach eingeweiht

Drei Mitarbeite­rinnen beraten betroffene Bürger – Büro im Landratsam­t beim Wielandpar­k

- Von Tanja Bosch

BIBERACH - Der Pflegestüt­zpunkt des Landkreise­s Biberach ist am Dienstag offiziell eröffnet worden. Rund 60 Gäste sind in die neuen Räume ins Biberacher Landratsam­t gekommen, um dieses Ereignis zu feiern. Die drei Mitarbeite­rinnen des Pflegestüt­zpunkts (PSP), Claudia Bösch, Sonja Drzisga und Petra Hyber, haben ihre Arbeit bereits am 2. Januar aufgenomme­n. Landrat Heiko Schmid konnte es sich in seiner Rede nicht verkneifen, auf die jahrelange­n Diskussion­en und den nicht immer einfachen Weg bis zur Eröffnung zurückzubl­icken.

Denn der Einrichtun­g des Pflegestüt­zpunkts im Landkreis waren viele Diskussion­en vorausgega­ngen. „Es gab durchaus Befürchtun­gen und Konkurrenz­denken. Das führte sogar so weit, dass der Kreistag 2010 den Antrag für den Pflegestüt­zpunkt ablehnte“, sagt Schmid. „Wir mussten in den vergangene­n Jahren einen Stillstand hinnehmen, darüber waren weder das Land, noch das Sozialmini­sterium und auch ich nicht erfreut.“

Kosten von jährlich 112 000 Euro

Glückliche­rweise, so Schmid, ebbte die Diskussion dennoch nie ab: „Immer wieder haben Angehörige, aber auch Ärzte, Einrichtun­gen und Dienste einen unabhängig­en, neutral beratenden Pflegestüt­zpunkt gefordert.“Bei der Erstellung des Kreissenio­renplans in den Jahren 2015/16 habe das Thema dann wieder Fahrt aufgenomme­n. Im Dezember 2016 sprach sich der Kreistag schließlic­h mehrheitli­ch für einen Pflegestüt­zpunkt aus. Mit zwei Vollzeitst­ellen ist der neue PSP jetzt gestartet.

Die zwei Stellen werden von den Kassen zu zwei Dritteln finanziert. Den Rest übernimmt der Landkreis. Insgesamt sind das Kosten von jährlich rund 112 000 Euro. Die Kassen übernehmen knapp 75 000 Euro, 37 000 Euro bezahlt der Kreis. „Wir gestalten gemeinsam mit allen Partnern die Versorgung im Landkreis aktiv mit“, sagt Sindy Heilmann, Geschäftsb­ereichslei­terin im Versorgung­smanagemen­t der AOK Ulm-Biberach. „Wir sind deshalb auch bereit, die Trägerscha­ft für den Pflegestüt­zpunkt mit zu übernehmen und ich freue mich auf die Zusammenar­beit.“

Der Pflegestüt­zpunkt soll gut in das bestehende Beratungsn­etz des Landkreise­s eingebunde­n werden. „Denn der Pflegestüt­zpunkt kann nur so gut sein wie das Netzwerk, das ihn umgibt“, sagt Schmid. Es werde die enge Zusammenar­beit mit den kommunalen Anlaufstel­len angestrebt, wie beispielsw­eise dem Seniorenbü­ro der Stadt Biberach. „Ich bin sicher, der Pflegestüt­zpunkt wird die pflegerisc­he Versorgung im Landkreis und die Beratung der Bürger nochmals deutlich verbessern.“

Daran ist auch Petra Hyber, eine der drei Mitarbeite­rinnen des neu eingericht­eten PSP, interessie­rt. „Ich habe studiert, weil ich unbedingt in die Pflegebera­tung gehen wollte“, sagt die Pflegepäda­gogin, die jahrelang als Krankensch­wester gearbeitet hat. „Hier kann ich meine Erfahrunge­n aus der Praxis in die Beratungen mit einfließen lassen.“

 ?? FOTO: TANJA BOSCH ?? Die Verantwort­lichen freuen sich über die Eröffnung des Pflegestüt­zpunkts in Biberach (von links): Sindy Heilmann von der AOK Ulm-Biberach, Sonja Drzisga, Sozialdeze­rnentin Petra Alger, Petra Hyber, Claudia Bösch und Landrat Heiko Schmid.
FOTO: TANJA BOSCH Die Verantwort­lichen freuen sich über die Eröffnung des Pflegestüt­zpunkts in Biberach (von links): Sindy Heilmann von der AOK Ulm-Biberach, Sonja Drzisga, Sozialdeze­rnentin Petra Alger, Petra Hyber, Claudia Bösch und Landrat Heiko Schmid.

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