Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Kein toller Tag
Julia Görges’ Serie endet beim 4:6, 3:6 gegen Cornet
MELBOURNE (SID) - Julia Görges wollte nur noch nach Hause. Zu groß war die Sehnsucht nach dem eigenen Bett in Regensburg und ein paar Tagen Pause vom Tennisalltag. Nach ihrem Zweitrunden-Aus bei den Australian Open hielt Görges nichts mehr im hochsommerlichen Melbourne.
Wieder einmal waren ihre GrandSlam-Träume viel zu früh zu Ende gegangen, diesmal überraschender denn je, weil sie nach einer monatelangen Siegesserie zumindest zum erweiterten Favoritenkreis gehört hatte. 15 Matches nacheinander gewann Görges, ehe sie am Mittwoch gegen Alizé Cornet mit 4:6, 3:6 verlor. Die Französin hatte sie bis dato in fünf Duellen stets im Griff gehabt, gerade einmal einen Satz abgegeben, doch alle Statistik spielte an diesem Abend keine Rolle mehr.
„Heute war kein toller Tag auf dem Platz für mich“, sagte Görges, „ich habe mit sehr wenig Mitteln haushalten müssen.“In jedem Teil ihres variablen Spiels hakte es, Cornet dagegen war die Konstanz in Person. „Ich habe alles versucht, aber sie hat mir keine Chance gegeben, ins Match zu kommen“, sagte Görges. Ärger sei das falsche Wort. Die 29-Jährige: „Ich bin enttäuscht, dass ich das Match nicht gewonnen habe.“
Schon der Aufschlag, bei Görges’ Turniersiegen in Moskau, Zhuhai und Auckland oft spielentscheidend, funktionierte nicht wie gewohnt. Den ersten Satz gab die Deutsche mit einem Doppelfehler ab, ihr zweiter Aufschlag landete fast zwei Meter im Aus. „Die Bälle haben nicht ihr Ziel gefunden“, klagte Görges später. Zudem sei Cornet eine der besten Return-Spielerinnen auf der Tour, gerade einmal zwei Asse gestattete sie der deutschen Nummer 1. Zwar blitzten im zweiten Satz immer wieder Görges’ Qualitäten auf, dank der sie auf Platz zwölf der Weltrangliste geklettert war, doch merkte sie schnell, dass „die Spielzüge nicht wie gewohnt laufen“. Ihre wenigen Chancen vereitelte Cornet zuverlässig.