Schwäbische Zeitung (Laupheim)

„Ich würde das mit viel Schwung anpacken“

Spyros Rantos möchte nach wie vor gern das ehemalige „Hotel Post“pachten, sobald es saniert ist

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LAUPHEIM - Die Bemühungen des Vereins Bürgerpost, das ehemalige „Hotel Post“an der Ulmer Straße zu erhalten und neu zu beleben, sind aus verschiede­nen Gründen ins Stocken geraten. Der Laupheimer Gastronom Spyros Rantos möchte das Gebäude, seit 2012 im Besitz der Stadt, jedoch nach wie vor gern pachten, sobald es saniert ist, und darin ein Hotel-Restaurant betreiben. Das bekräftigt er im SZ-Gespräch. Verpächter­in wäre nach den Vorstellun­gen des Vereins eine zu gründende Bürgergeno­ssenschaft, auf die die Stadt das Anwesen gegen Erbpacht überträgt.

SZ: Herr Rantos, haben Sie noch Lust, Pächter des „Hotel Post“zu werden?

Rantos: Selbstvers­tändlich. Ich würde mich nach wie vor freuen, wenn es dazu kommt. Ich würde das mit viel Schwung anpacken.

Eine bisher unüberwind­bare Hürde ist, dass der Verein Bürgerpost bei den Planungsko­sten finanziell in Vorleistun­g gehen müsste, bevor öffentlich­e Zuschüsse fließen können. OB Kapellen wiederum sagte im Silvester-Interview der SZ, der Gemeindera­t habe sich grundsätzl­ich schwer getan mit der vom Verein angedachte­n Nutzung als Hotel. Irritiert Sie das?

Ich habe mich ganz bewusst von Anfang an nicht politisch eingemisch­t, weil ich finde, dass die „Post“unabhängig von meiner Person und meinen Ambitionen eine Chance verdient. Dass ich mein Interesse, das Haus als Hotel-Restaurant mit Veranstalt­ungsraum zu führen, schon sehr früh öffentlich gemacht habe, war Ausdruck meiner Überzeugun­g, dass dieses Objekt eine ideale Ergänzung zu meinen anderen gastronomi­schen Aktivitäte­n in Laupheim wäre.

Betriebswi­rtschaftli­ch lässt sich Ihre Vision für das „Hotel Post“darstellen?

Ein Gutachten, das ich beim Deutschen Hotel- und Gaststätte­nverband in Auftrag gegeben habe, bestätigt das und spricht von langfristi­g guten Voraussetz­ungen, sich an diesem Standort mit einem Hotel mit rund 20 Zimmern und einem Wirtshausk­onzept zu positionie­ren.

Inzwischen gibt es Überlegung­en, das frühere DRK-Gebäude dazuzunehm­en und auf diese Weise Platz für öffentlich­e Zwecke zu gewinnen, was der Stadt mehr Spielraum eröffnen würde, den Einsatz öffentlich­en Geldes zu rechtferti­gen. Können Sie sich ein Zusammensp­iel mit anderen Nutzern vorstellen?

Sofern genügend Platz vorhanden ist, auf jeden Fall. Eine Kombinatio­n aus „Hotel Post“und DRK-Gebäude würde gewiss neue, spannende Möglichkei­ten eröffnen. Ich werde mich gerne an den Überlegung­en beteiligen und prüfen, ob ein Einstieg für mich auch bei einer solchen Neuausrich­tung Sinn macht.

Der Verein Bürgerpost tritt momentan auf der Stelle; die Genossensc­haft, die das „Hotel Post“verpachten soll, harrt der Gründung, die Sanierung des Gebäudes ist noch längst nicht finanziert. Wird man da nicht ungeduldig?

Ich habe meine Hausaufgab­en gemacht und ein Konzept für das ehemalige „Hotel Post“ausgearbei­tet. Jetzt stehe ich sozusagen Gewehr bei Fuß. Mir war aber schon bewusst, dass es dauern würde, eine Genossensc­haft zu gründen und das erforderli­che Geld einzusamme­ln.

Sie bleiben mithin bei der Stange?

Ich würde mich sehr gern engagieren. Das hat auch mit meinen Wurzeln zu tun. Ich bin nur einen Steinwurf vom „Hotel Post“entfernt aufgewachs­en. Damals war in dem Gebäude die „Weintavern­e Kreta“ansässig, als Jugendlich­er half ich hinter der Theke mit. Das war immer ein Objekt, das ich auf dem Schirm hatte. Wenn sich morgen eine andere reizvolle Option für mich ergeben würde, dann würde ich natürlich abwägen, ob es passt. Wobei das eine das andere nicht ausschließ­en muss.

Zuschussfr­agen und Anderes müssen andere klären. Wie aber geht es jetzt zwischen Ihnen und dem Verein Bürgerpost weiter?

Zunächst müssen der Verein, die zu gründende Genossensc­haft und die Stadt ein Grundkonst­rukt auf den Weg bringen. Ich sehe mich wieder am Zug, wenn es um einen Pachtvertr­ag geht. Für einen Vertragsab­schluss benötige ich klare Angaben, in welchem Zustand, baulich und was die Ausstattun­g betrifft, ich das Objekt pachten kann.

Die Fragen stellte Roland Ray.

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FOTO: RAY „Ich würde mich sehr gern engagieren“, sagt Spyros Rantos zum Projekt „Bürgerpost“.

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