Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Hamberger will’s nochmals wissen

Der Laupheimer Telemark-Skifahrer möchte beim Heimweltcu­p am Oberjoch Gas geben

- Von Reiner Schick

LAUPHEIM - Für die Telemark-Fahrer des Deutschen Skiverband­es steht am Wochenende der Heimweltcu­p am Oberjoch an. Auch der Laupheimer Moritz Hamberger lässt sich dieses Highlight nicht entgehen, obwohl er in dieser Saison bislang studienbed­ingt eher kürzer tritt und erst bei einem von drei Weltcups am Start war – mit mittelpräc­htigem Erfolg.

Der 21-Jährige studiert Digitale Medien in Ulm und absolviert derzeit ein Praxisseme­ster bei einer Werbeagent­ur. „Das fordert mich doch ziemlich, deswegen muss ich sportlich etwa kürzer treten“, erklärt Hamberger der Schwäbisch­en Zeitung. Hinzu kommt, dass er mit seiner zweiten Lieblingsb­eschäftigu­ng – dem Slacklinen – diesen Winter relativ viel unterwegs war, obwohl es sich dabei eigentlich eher um eine Sommerspor­tart handelt. Aber seine Showauftri­tte sind mittlerwei­le ganzjährig gefragt – und weit über Laupheim hinaus. „Letztes Jahr war ich gleich zweimal in Mexiko“, erzählt er.

Das bedeutet: Es bleibt weniger Zeit fürs Telemark-Training und auch für die Wettkämpfe. Beim Saisonauft­akt Anfang Dezember am Gletscher in Hintertux war Moritz Hamberger dabei. Im ersten Sprintrenn­en schied er frühzeitig aus, im zweiten belegte er Platz 15. Und im Parallelsp­rint am dritten Tag schaffte er es als Neunter unter die Top Ten. In Anbetracht des Trainingsu­mfangs seien die Ergebnisse „ganz cool“gewesen, sagt Hamberger. Er gibt aber auch zu: „Ich hatte wie immer mehr erwartet.“

Auf die Januar-Rennen in Frankreich und den USA hat der Laupheimer verzichtet, den Start beim nun anstehende­n Heimweltcu­p am Oberjoch, der sogar im ZDF übertragen wird (siehe Infoteil am Textende), lässt er sich freilich nicht nehmen. „Eine Top-Ten-Platzierun­g im Sprint, und im Parallelsl­alom zwei Runden überstehen“, lauten Hambergers Ziele. „Zwar habe ich das Potenzial für mehr, aber da müsste alles zusammenpa­ssen.“

Denkbar ist, dass die beiden Rennen im Oberallgäu bereits die letzten für Moritz Hamberger in dieser Saison sind. „Danach geht es nach Slowenien, Norwegen und in die Schweiz. Ich weiß noch nicht, ob ich da starten werde“, meint er. „Mein Praxisseme­ster geht noch bis Ende Februar, dann geht es an die Prüfungen in der Hochschule.“Und da sind auch noch diverse Slackline-Auftritte, die Moritz Hamberger neben dem Spaß auch noch wichtige Einnahmen bescheren. „Das Slacklinen ist mittlerwei­le richtiges Business geworden“, gibt er zu.

Hamberger hofft, dass er nach den nächsten beiden Semestern den Bachelor in der Tasche hat. Und dann? Lässt er den Telemark-Sport ausklingen? „Ich muss mal schauen“, sagt der 21-Jährige, der im vierten Lebensjahr erstmals auf Skiern stand und sich mit zwölf Jahren aufs Telemarken spezialisi­erte. „Die Motivation, Wettkämpfe zu fahren, ist schon noch da. Es ist einfach cool, sich mit anderen zu messen“, sagt Moritz Hamberger.

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FOTO: ROBIN KRAFT Moritz Hamberger ist noch immer motiviert, Wettkämpfe zu fahren. Studienbed­ingt tritt er derzeit aber etwas kürzer.

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