Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Ab Montag wird die Ludwig-Erhard-Brücke saniert

Radler und Fußgänger müssen Umleitunge­n in Kauf nehmen - Was die Arbeiten komplizier­t macht

- Von Sebastian Mayr

ULM - Fußgänger und Radfahrer, die die Ludwig-Erhard-Brücke überqueren wollen, müssen von kommenden Montag an einen Umweg in Kauf nehmen. Dann beginnen die Arbeiten an der Brücke, die sich vom Blaubeurer Tor über die Bahngleise in Richtung Innenstadt spannt. Anfang Dezember 2017 hatten Spezialist­en bei einer Routineprü­fung Risse bemerkt. Daraufhin stuften sie das 28 Jahre alte und knapp 300 Meter Bauwerk auf mindestens 180 Metern Länge als sanierungs­bedürftig ein. Tonnenschw­ere Betonteile könnten sich lösen und auf die Gleise stürzen.

Wie die Brücke saniert wird und wie sie in Zukunft aussehen wird, ist noch unklar. Fürs Erste werden die gefährdete­n Betonferti­gteile abgenommen und durch einen provisoris­chen Absturzsch­utz für die Fußgänger ersetzt, schildert Gerhard Fraidel. Er leitet die Abteilung Verkehrsin­frastruktu­r der Stadt Ulm. Am Montag beginnen Fraidel zufolge die vorbereite­nden Maßnahmen dafür, voraussich­tlich ab Dienstag werden die 46 Teile, die jeweils zwischen sechs und acht Tonnen schwer sind, abgenommen.

Während der Arbeiten ist die südliche Seite der Brücke für Fußgänger und Radfahrer gesperrt. Als Ausweichmö­glichkeite­n können die nördliche Seite der Brücke oder der Steg über den Bahnhof genutzt werden. Für Autofahrer ändert sich zunächst nichts. Die Arbeiten werden mithilfe eines Krans von unten vorgenomme­n. Bei einigen Bauteilen fällt die Arbeit allerdings komplizier­ter aus. Sie verlaufen oberhalb der Oberleitun­gen der Bahnstreck­e. Gegebenenf­alls müssen für eine Nacht eine oder zwei Fahrspuren der Brücke gesperrt werden, um diese letzten Bauteile abzunehmen.

Fraidel hofft, dass die Arbeiten innerhalb von zwei Wochen abgeschlos­sen sind. Vorsichtsh­alber hat er einen Zeitraum von vier Wochen dafür beantragt. Das Wetter könnte die Arbeiten behindern. Weil dafür Wasser nötig ist, dürfen die Temperatur­en nicht zu stark sinken. Das Wasser könnte gefrieren. „Ein paar Grad unter Null gehen schon“, sagt Fraidel. Er fürchtet auch Rutschgefa­hr, weil die Arbeiter in rund zehn Metern Höhe schuften müssen und abstürzen könnten.

Wegen Gefahr im Verzug hat die Verwaltung die Aufträge eigenständ­ig vergeben, normalerwe­ise trifft der Gemeindera­t die Entscheidu­ngen. Am Dienstag muss Fraidel vor dem Bauausschu­ss erklären, welche Firmen mit welchen Aufgaben betraut sind. Die provisoris­che Schutzmaßn­ahme kostet rund 300 000 Euro. Wie teuer die Sanierung der Ludwig-Erhard-Brücke ausfallen wird, ist noch unklar. Fest steht aber: Sie wird in Zukunft anders aussehen – schon allein, weil die prägenden Betonferti­gteile an der Seite abgenommen werden.

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FOTO: ALEXANDER KAYA Aus Sicherheit­sgründen werden 46 Betonteile der Ludwig-Erhard-Brücke abgenommen und durch einen provisoris­chen Fußgängers­chutz ersetzt.

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